OB-Dialog Angermund Bürger kämpfen für hohe Lebensqualität

Angermund · Fehlende Parkplätze, neue Bauvorhaben, ein attraktiver Ortsmittelpunkt und Lärmschutz – beim OB-Dialog in Angermund hatten die Bürger viele Fragen, aber auch Anregungen.

 Thomas Geisel (rechts) begutachtete bei einem Rundgang auch die Situation rund um den Angermunder Bahnhof.

Thomas Geisel (rechts) begutachtete bei einem Rundgang auch die Situation rund um den Angermunder Bahnhof.

Foto: Julia Brabeck

Rund 120 Bürger nutzten die Gelegenheit,  beim 31. OB-Dialog in der Walter-Rettinghausen-Halle persönlich ihre Anliegen Oberbürgermeister Thomas Geisel vorzustellen.  Dabei wurde deutlich: Die Angermunder lieben ihren Stadtteil und wollen, dass dieser liebenswert bleibt bzw. noch an Lebensqualität, etwa durch einen Ortsmittelpunkt oder einen verbesserten Lärmschutz, gewinnt. „Bitte nehmen Sie deshalb unsere Vorschläge und Wünsche mit“, wurde der Oberbürgermeister von einer Angermunderin aufgefordert.

Bahnhof Angermund Bemängelt wurde, dass die Anlage nicht barriere­frei zugänglich ist. Das war Geisel auch bei seinem Rundgang durch den Ort aufgefallen. Er will nicht warten, bis der Bahnhof umgebaut wird. „Das Thema nehme ich mit und möchte dafür eine zeitnahe Lösung erreichen“, sagt Geisel. Das Gleiche versprach er beim Thema Park & Ride-Parkplätze am Bahnhof. Kritisiert wurde von den Bürgern, dass einige von diesen beim Bahnhofsumbau entfallen sollen. „Der Bedarf an solchen Plätzen steigt – und das muss befriedigend geregelt werden“, sagt der Oberbürgermeister.

RRX  Die Initiative Angermund wollte erfahren, was die Stadt für den Lärmschutz unternehmen will, bis die neuen Lärmschutzwände 2025 beim Gleisausbau für den Rhein-Ruhr-Express errichtet werden. Der Oberbürgermeister verwies auf zahlreiche gleich gelagerte oder noch schlimmere Probleme dieser Art in der Stadt. „Für einen optimalen Lärmschutz gibt es begrenzte Mittel. Da muss man abwägen und auch Entscheidungen treffen, die manchmal den Betroffenen nicht gefallen“, sagt Geisel.

Verkehr In Angermund sollen in den nächsten Jahren weitere Wohnhäuser gebaut werden. Die Bürger befürchten aber, dass die Infrastruktur für neue Bewohner nicht ausreicht. In den kleinen Wohnstraßen würde der Verkehr jetzt schon an seine Grenzen stoßen und die Grundschule muss teilweise in Container ausweichen, um alle Schüler aufnehmen zu können. Geisel hält aber an den Plänen fest, weiteren Wohnraum zu schaffen, der auch bezahlbar sein soll. Dabei erklärte er, dass dafür aber keine Frischluftschneisen zugebaut würden. „In Düsseldorf wird gerne auf hohem Niveau gejammert. Hier wird viel geboten, und die Qualität der Stadt zeigt sich auch darin, dass viele Familien hierhin ziehen wollen.“

Ortszentrum Mehrfach wurde der Wunsch nach einer attraktiven Ortsmitte für Angermund vorgetragen. Die bislang unbebaute Wiese am Fettpott mitten im Dorfkern wurde dabei als Standort für einen neuen Supermarkt vorgeschlagen und Geisel gebeten, die Planungen dort voranzutreiben. Er soll zudem einen kleinen Masterplan erstellen, wie sich Angermund in Zukunft entwickeln kann. Geisel erklärte, dass in einem Zentrum die Bebauung dichter sein darf,  gab aber zu bedenken, dass nicht alle Bürger dort eine Bebauung wünschen.

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