Kinder und Kultur in Düsseldorf Kinder tauchen in die Welt der Oper ein

Angermund · Das Familienzentrum Angermund nutzt ein neues Angebot der Jungen Oper am Rhein. Eine mobile Produktion, Musiker und Musikpädagogen kommen in die Einrichtung und bringen den Kindern die Welt der Oper näher.

 Babette de Fries, Dina Wälter, Anna Neubert und Annika Boos (v.l.) besprechen mit den Kindern die Opernaufführung.

Babette de Fries, Dina Wälter, Anna Neubert und Annika Boos (v.l.) besprechen mit den Kindern die Opernaufführung.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Es ist mucksmäuschenstill im Veranstaltungsraum der Kita Am Litzgraben. Die vier und fünf Jahre alten Kinder lauschen gebannt dem Gesang von  Annika Boos, die zusammen mit der Geigerin Anna Neubert die Geschichte von Nils Karlsson Däumling erzählt. Für Schulklassen gab es schon länger Angebote, um mit der Welt der Oper vertraut zu werden. Seit der Spielzeit 2018/19 bietet die Junge Oper am Rhein nun auch Kindergärten das Programm „Oper und Spiele“ an, das den Kindern die Möglichkeit eröffnet, in die Welt des Musiktheaters einzutauchen. „Wir sehen in den Kindern nicht das Publikum für die Zukunft, sondern sie sollen jetzt unser Publikum sein und jetzt mit Begeisterung zuschauen“, erklärt Dina Wälter, Musikpädagogin der Jungen Oper, das Konzept. Deshalb wurde auch die Produktion Nils Karlsson Däumling nach einer Geschichte von Astrid Lindgren, bei der es viele Gelegenheiten für das junge Publikum gibt mitzumachen,  gemeinsam mit Kindern erarbeitet. „Sie haben beispielsweise mitbestimmt, wie lange die Aufführung sein soll.“

Die mobile Produktion für Kinder zwischen vier und sechs Jahren kommt in die Kindertagesstätten, damit die Jungen und Mädchen die Oper zunächst in einer vertrauten Umgebung erleben können. Ein Team mit fünf Personen – Darsteller, Musikpädagogen und Bühnenarbeiter – rückt dafür an und baut eine kleine Bühne mit Bühnenbild auf, auf der später mit vollem Körpereinsatz und interessanten Requisiten die Geschichte präsentiert wird. Über die Aufführung hinaus gibt es aber auch noch die Möglichkeit, das Projekt mit mehreren Workshops, welche die Junge Oper kostenlos anbietet, zu ergänzen. Dafür hat sich das städtische Familienzentrum Angermund mit seinen Einrichtungen Kita Am Litzgraben und Kita Angeraue entschieden. So bekommen die Kinder beispielsweise auch Besuch von Musikern, die ihre Instrumente vorstellen  und besichtigen das Opernhaus und dürfen dort einen Blick hinter die Kulissen werfen, etwa die Maske und den Orchesterprobesaal bestaunen. Die Vorschulkinder werden zudem gut vorbereitet eine Aufführung der Jungen Oper am Rhein besuchen.

„Wir wollen den Kindern einen selbstverständlichen Zugang zum Opernhaus und dem Gesamtkunstwerk Oper auf spielerische Weise eröffnen“, sagt Babette de Fries, Leiterin des Familienzentrums. Denn die Jungen und Mädchen sollen später mit möglichst viel Allgemeinwissen die Kitas verlassen. „Deshalb sind wir auch sehr breit aufgestellt, befassen uns beispielsweise mit Umwelt, Kultur, Sport und Sozialem.“ So gab es in den beiden Kitas etwa schon Bienenprojekte oder Hip-Hop-Kurse.

Das neue Angebot wird von den Kita-Kindern sehr gut angenommen. „Die Vorstellung war sehr schön und lustig“, sagt die fünfjährige Leni. Sie singt selber gerne und macht bei den Angerkehlchen mit. Elisabeth hört lieber anderen beim Singen zu, freut sich aber nun darauf, bald eine Geige von ihrer Cousine zu übernehmen. „Für uns steht deshalb fest, dass wir die Kooperation mit der Jungen Oper am Rhein fortsetzen wollen“, sagt de Fries.

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