Angermund Bürger fordern weiterhin Tunnellösung für RRX

Angermund · In Angermund streiten die Bürger weiterhin vehement mit der Bahn über den Schallschutz entlang der geplanten Gleistrasse für den Rhein-Ruhr-Express (RRX). Bei einer Informationsveranstaltung in der Walter-Rettinghausen-Halle, bei der die Bahn ein neues Schallschutzgutachten vorstellte, zeigte sich schnell, dass es schwierig wird, eine gemeinsame Lösung zu finden. Weit über 250 Bürger, Politiker und Vertreter von Vereinen und Verbänden nahmen die Gelegenheit wahr, sich zu informieren und vor allen Dingen ihren Unmut mit Zwischenrufen, Plakaten und Transparenten deutlich zu machen. "Packt den Lärm in den Tunnel", war darauf zu lesen, denn das ist die Hauptforderung einer Bürgerinitiative.

Die Initiative wirft der Bahn vor, sie würde diese Variante nicht ernsthaft prüfen. Die Bahn erklärt wiederum, sie habe bereits verschiedene Tunnellösungen in offener wie in bergmännischer Bauweise durchgerechnet, aber als nicht realisierbar verworfen. Die Bauzeit würde sich stark verlängern und Häuser müssten abgerissen werden. "Wenn es andere Erkenntnisse gibt, schauen wir diese uns gerne an, aber bisher gehen wir davon aus, dass eine Tunnellösung nicht funktioniert", sagt Projektleiter Michael Kolle. Eine mögliche Alternative will die Bürgerinitiative erarbeitet haben, hat diese aber der Bahn noch nicht vorgelegt, da diese keinen ordentlichen Dialog führen würde.

Etliche Bürger drohen an, rechtliche Schritte zu ergreifen, wenn die Bahn nicht ernsthaft einen Tunnel erwäge. Sie befürchten nicht nur eine Zunahme des Lärms, sondern auch, dass durch den RRX ihre Häuser an Wert verlieren könnten. "Hier werden Millionenwerte von Bürgern vernichtet. Unsere Häuser werden unverkäuflich. Das werden wir nicht hinnehmen. Da wird die Bahn vor dem Verwaltungsgericht noch viel Spaß bekommen", lautete ein Kommentar.

Tatsächlich ist die Kommunikation zurzeit von Misstrauen, Vorwürfen und Schuldzuweisungen geprägt. Da nutzte es auch nur wenig, dass der stellvertretende Bezirksbürgermeister Benjamin Schwarz (SPD) vor der Veranstaltung von allen Beteiligten forderte, Gespräche auf Augenhöhe zu führen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort