Altstadt Wasser-Marsch

Altstadt · Am Weltwassertag demonstrierten gestern Mitglieder des jungen Düsseldorfer Vereins Kumanga dafür, dass Menschen weltweit Zugang zu sauberem Wasser haben. Für sie ist das ein Menschenrecht.

 So viele Eimer voll Wasser sind in vielen afrikanischen Ländern purer Luxus. Darauf machte der Verein Kumanga gestern aufmerksam.

So viele Eimer voll Wasser sind in vielen afrikanischen Ländern purer Luxus. Darauf machte der Verein Kumanga gestern aufmerksam.

Foto: Andreas Bretz

Mit Wassereimern auf dem Kopf und zu afrikanischer Musik zogen gestern 15 junge Frauen und Männer hinter einem Bollerwagen durch die Stadt. Der fröhliche Umzug hat einen ernsten Hintergrund: Der Düsseldorfer Verein Kumanga, der ihn anlässlich des weltweiten Wassertags organisiert hatte, will damit auf den Wassermangel in Afrika aufmerksam machen.

2016 gründeten 23 Bürger den Verein. Bereits drei Jahre zuvor hatten sie erste Hilfsprojekte in Malawi umgesetzt. "Bis heute haben wir in dem Dorf Chimteka zwei Trinkwasserbrunnen und 16 Toiletten gebaut", sagt Mitbegründer Tim Bellack. Der 22-Jährige, der Internationales Management studiert, arbeitet nebenher als Einkäufer in der Düsseldorfer Kaffee-Rösterei "Vier" und ist dort auch für die Nachhaltigkeit zuständig. Über Kaffee-Farmer in Malawi entstanden die Kontakte in das südostafrikanische Land. Schon im Juni will der Verein dort einen weiteren Brunnen und 20 Toiletten bauen. "Die Spenden fließen zu 100 Prozent in das Projekt, denn die Reisekosten tragen die Teilnehmer selber oder sie werden von Sponsoren übernommen", sagt Bellack. Wichtig sei es, die Einwohner des Dorfes beim Bau zu beteiligen. "So lernen sie, wie die Anlagen funktionieren, und auch die Wertschätzung und Akzeptanz werden deutlich größer."

Weltweit haben mehr als 600 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. "Dabei ist das ein Menschenrecht," sagt Tim Bellack. "Wasser sollte jedem zu jeder Zeit kostenlos zur Verfügung stehen." Auch in der Gastronomie, wie das in anderen Ländern schon lange üblich ist. Kumanga hat dafür eine eigene, spülmaschinenfeste Glasflasche designt. Wer sie für 1,50 Euro kauft, kann sie in jeder Woyton-Filiale und bei der Rösterei "Vier" füllen lassen. Mehr als 4000 Flaschen wurden schon verkauft. Der Verein verhandelt mit weiteren Unternehmen, um das Angebot zu erweitern.

Vor Gaststätten stoppte die Demo gestern, um die Gäste über die Anliegen des Vereins zu informieren. "Man sollte öfter über das wertvolle Gut Wasser nachdenken, bewusster damit umgehen", sagt einer der Angesprochenen - bei ihm hat der Verein sein erstes Ziel bereits erreicht.

(brab)
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