Tabuthemen Tod und Sterben Oscar Bruch ist „Verbündeter“ des Hospizes am EVK in Düsseldorf

Düsseldorf · Weihnachtsmarkt, Riesenrad, Eisbahn – Orte voller Lebensfreude. Der Düsseldorfer Schausteller Oscar Bruch will die Aufmerksamkeit nutzen, um für einen entspannteren Umgang mit dem eigenen Lebensende zu werben. Er ist „Verbündeter“ des Hospizes am Evangelischen Krankenhaus.

 Hospiz-Leiterin Barbara Krug nahm von Schausteller Oscar Bruch Fahrchips fürs Riesenrad in Empfang.

Hospiz-Leiterin Barbara Krug nahm von Schausteller Oscar Bruch Fahrchips fürs Riesenrad in Empfang.

Foto: EVK

Der Tod und das Sterben gehören zum Leben – und das Lebensende muss nicht voller Schmerzen sein, sondern kann bis zum letzten Moment von Freude erfüllt sein. Das ist die Botschaft des Hospizes am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf (EVK) – und die Botschaft von Oscar Bruch, Schausteller und Betreiber der Eisbahn an der Kö und des Riesenrads auf dem Burgplatz.

Bruch ist ab sofort „Verbündeter“ des Hospizes – eine Stellung, die es schon seit mehreren Jahren gibt. Regelmäßig übernimmt ein Prominenter die Rolle des öffentlichen Botschafters. Oscar Bruch wirbt mit Plakaten und auf den Videowänden an Eisbahn und Riesenrad für eine Enttabuisierung des Lebensendes. „Freud und Leid gehen Hand in Hand“, sagt er. „Vor 20 Jahren war der Tod noch ein Tabuthema. Aber die Erkenntnis, dass der Tod zum Leben gehört, macht den Umgang damit für alle Beteiligten leichter.“

Am Dienstag übergab Bruch der neuen Leiterin des Hospizes, Barbara Krug, Fahrchips fürs Riesenrad. Mindestens 200 Mitarbeiter, Patienten – auch Rollstuhlfahrer – und Angehörige können kostenlos mitfahren, die Aktion gilt auch für das Riesenrad auf der Rheinkirmes. Die Mitarbeiter werden außerdem an der Eisbahn zum Essen eingeladen.

Ein Besuch im Hospiz habe ihn überzeugt, sich zu engagieren, sagte Oscar Bruch. „Die Einrichtung fühlt sich an wie eine Wohngemeinschaft – mit gemeinsamer Küche und Wohnzimmer, wirklich gemütlich.“ Es sei wirklich wie ein Zuhause, in dem man sich in den letzten Wochen und Monaten des Lebens noch mal richtig wohlfühlen könne.

Er habe selbst im Familien- und Freundeskreis Todesfälle erlebt, sagte Bruch, und erzähle von seinem Vater Oscar Bruch senior, der 2016 nach langer Krankheit verstarb. „Vor vier Jahren ist in meinem Bekanntenkreis eine junge Frau an Krebs gestorben. Auch sie war noch einmal mit ihren Lieben auf dem Riesenrad – eine letzte schön Erinnerung.“

Etwa 160 Patienten im Jahr betreut das Hospiz, die am Ende ihres Lebens stehen. 60 Ehrenamtliche engagieren sich. Die Versorgung tragen zu 95 Prozent die Kranken- und Pflegekasse, den Rest bestreitet die Stiftung Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf.

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