Kirchengemeinden in Düsseldorf Pfarrer Dirk Holthaus geht in den Ruhestand 

Düsseldorf · 27 Jahre war der Pfarrer in Düsseldorf tätig – als Gemeindepfarrer aber auch als Notfallseelsorger. Dabei hat er eine besondere Gottesdienstform etabliert.

Pfarrer Dirk Holthaus vor der Neanderkirche in der Düsseldorfer Altstadt.  Foto: evdus/Franshesca Azalde Huertas

Pfarrer Dirk Holthaus vor der Neanderkirche in der Düsseldorfer Altstadt. Foto: evdus/Franshesca Azalde Huertas

Foto: evdus/Franshesca Azalde Huertas

Nach 27 Jahren Pfarrdienst in Düsseldorf, davon 20 Jahre in der evangelischen Johannes-Kirchengemeinde und die letzten sieben Jahre in der neuen, aus Zions,- und Kreuz-Kirchengemeinde fusionierten Gemeinde Düsseldorf-Mitte, geht Pfarrer Dirk Holthaus in den Ruhestand. Der Abschiedsgottesdienst findet am Sonntag, 23. Oktober, an seinem 63. Geburtstag, um 17 Uhr in der Neanderkirche an der Bolkerstraße statt.

Zu Beginn seiner Zeit als Gemeindepfarrer im Jahr 1995 gehörte zu seinem Pfarrbezirk der Bereich rund um das Gemeindezentrum an der Schützenstraße in der Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs. „Ein Stück Brennpunktarbeit, das fand ich gut“, sagt Holthaus. Für ihn ist Glaubwürdigkeit in seinen Beruf eine wichtige Tugend, um gerade kirchenferne Menschen zu erreichen. „Sein Ding“ waren aber vor allem Familiengottesdienste, Kinder- und Jugendarbeit und Familienfreizeiten.

Später konzentrierte er sich schwerpunktmäßig auf die Netzwerk-Seniorenarbeit in dem Stadtviertel. „Sensationell war unser Café Sprudel, ein Internet-Café für ältere Menschen“, sagt der Technikbegeisterte, für den Facebook ein gern genutzter Kanal für die Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde ist. Stolz ist der Pfarrer aber auch auf die 2003 ins Leben gerufene Jazzkirche. Sein Pfarrkollege Michael Opitz und er, beide Jazzfans, verwirklichten den Traum, die Musikfarbe des Jazz in einen Gottesdienst zu bringen. 19 Jahre lang strömten Menschen zu insgesamt 65 dieser Gottesdienste. Die letzte Jazzkirche im September trug den Titel „Dankbarkeit“.

Wie lassen sich Leute erreichen, die eine große Distanz zur Kirche haben? Diese Frage trieb Holthaus immer wieder um. Die Zukunft der Kirche sieht der Theologe darin, gerade auf Kulturschaffende in der jungen Generation zuzugehen und mit ihnen Neuland zu betreten. Dankbar ist Dirk Holthaus für die Möglichkeit, über 23 Jahre an zwei Tagen im Monat als Notfallseelsorger zu arbeiten. So war er bei dem Anschlag am Wehrhahn, der Love Parade und dem Germanwings-Absturz helfend vor Ort.

Nach dem Abschied in Düsseldorf kommt der Neuanfang in Neuss-Reuschenberg, wohin Dirk Holthaus gerade mit seiner Frau gezogen ist. Da will er neu Fuß fassen. Kanu fahren lernen auf der Erft, das ist ein kleines Zukunftsprojekt. Hauptsache in Bewegung bleiben.

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