"Der Aktion Rheinland ist es zu verdanken, dass Düsseldorf der völligen Zerstörung am Ende des Zweiten Weltkriegs im April 1945 entging. Die Unterhändler Aloys Odenthal und August Wiedenhofen erreichten, dass die Bomber, die Düsseldorf dem Erdboden gleich machen sollten, nicht aufstiegen und die Stadt am 17. April durch Amerikaner befreit wurde", erläutert Polizeipfarrer Michael Pulger.

Am 16. April 1945 trafen sich Odenthal, Wiedenhofen, Josef Knab, Karl Müller und Theodor Andresen im Polizeipräsidium mit dem Kommandeur der Schutzpolizei Franz Jürgens. Der Polizeipräsident, SS-Brigadeführer August Korreng, wurde festgesetzt; Jürgens übernahm das Kommando. Doch die Aktion Rheinland wurde verraten. Noch in derselben Nacht wurden Jürgens, Andresen, Karl Kleppe, Knab und Hermann Weill zum Tode verurteilt und erschossen.

"Der 16. und 17. April sind wichtige Daten. Ein paar mutige Menschen haben Düsseldorf vor der Zerstörung bewahrt, ungeachtet des eigenen Schicksals", erklärt Stadtdechant Ulrich Hennes. "Widerstand gegen ein Unrechtsregime, mutig gegen unerträgliche Situationen anzugehen, einstehen für Überzeugungen, Zivilcourage und Gemeinwohl beinhaltet auch zutiefst christliche Werte und Botschaften."

Benedikt Odenthal, Sohn des späteren Ehrenbürgers Aloys Odenthal, war berührt. "Diese Messe hätte meinem Vater gefallen. Es ist toll, dass seit 72 Jahren sein zweiter Geburtstag gefeiert wird", so Odenthal. Am heutigen 72. Jahrestag der Befreiung werden Polizeipräsident Norbert Wesseler und Oberbürgermeister Thomas Geisel um 15 Uhr Kränze an der Gedenkstätte, Anton-Betz-Straße, Kränze niederlegen und den Männern der "Aktion Rheinland" gedenken.