Altstadt/Düsseltal Eine Hommage an die Heimatstadt

Altstadt/Düsseltal · Die Designerin Barbara Schmitz verknüpft in ihren "Glanz-Bildern" bekannte Düsseldorfer Ansichten mit Zitaten berühmter Persönlichkeiten. Sie will so ein "Who is Who" der Stadtgeschichte schaffen. Die Serie umfasst 63 Motive.

Ursprünglich wollte Barbara Schmitz mit ihren Arbeiten nur das kleine Hotel am Hofgarten ausstatten. Manchmal nimmt so eine Idee aber eben eine gewisse Eigendynamik an. Und so sind es inzwischen 63 Werke geworden, in denen Fotos von bekannten Stadtansichten, von Architektur-Highlights, Düsseldorfer Wahrzeichen und berühmten Kunstwerken mit Zitaten von herausragenden Persönlichkeiten, längst verstorben oder quicklebendig, verknüpft werden. Jan Wellem ist natürlich dabei, ebenso Heinrich Heine, Louise Dumont und Lore Lorenz. Charles Wilp, Harald Naegeli, Margarethe von Trotta, Carmen Thomas, Daniel Libeskind, Barbara Schwarzer oder Gabriele Henkel haben der Designerin für die Serie einprägsame Zitate anvertraut.

"Ich habe bei meinen Recherchen so viele spannende Persönlichkeiten und Geschichten dazu entdeckt, dass die Glanz-Bilder zu einem wirklichen Herzensprojekt geworden sind", sagt Schmitz. Mit der Serie möchte sie Persönlichkeiten ehren, die "zum Glanze der Stadt beigetragen und hier Spuren hinterlassen haben". Die Bilder erzählen die Geschichte der Stadt, vermitteln den Düsseldorfern ein besonderes Heimatgefühl und bieten Gästen einen werbewirksamen Blick auf die Facetten der Landeshauptstadt.

Nach einer ersten Ausstellung vor zwei Jahren in den Schwanenhöfen mit bereits rund 50 Motiven freut sich die in Düsseltal lebende Designerin, dass ihre illustrierte Foto-Edition mit der Ausstellung im Rathaus ab Donnerstag "quasi im Herzen der Stadt angekommen ist". Die Serie sei noch längst nicht abgeschlossen, betont Schmitz, sie hat noch viele Zitatgeber im Hinterkopf, die sie ansprechen und zu einer Teilnahme überreden will. In der Vergangenheit hätten sich im Zusammenhang mit dem Projekt auch immer wieder tolle neue Bekanntschaften ergeben. "Vor zwei Jahren klopfte ich bei Margarethe von Trotta an, und sie vertraute mir ein Zitat für die Serie an. Am 12. Mai, dem letzten Tag der Ausstellung, wird sie nun im Rathaus mit dem Helmut-Käutner-Preis der Stadt geehrt und möchte die Gelegenheit nutzen, die Serie und ,ihr' Bild im Original kennenzulernen." Auch Jacques Tilly ist inzwischen dabei, vor ein paar Wochen konnte Barbara Schmitz ihre Serie mit zwei Zitaten und Motiven seiner aktuellen Mottowagen erweitern. "Darüber bin ich sehr glücklich, denn bisher fehlte mir noch ein Bild zum Thema Karneval, jetzt sind es sogar zwei."

Insbesondere an den ausgewählten Zitaten werden die Besucher der Ausstellung, die am Donnerstag im Rathaus eröffnet wird, ihre Freude haben. "Alles Schöne ist schief", hat Günter Grass zum Beispiel einmal gesagt, ein Foto der Gehry-Bauten im Medienhafen unterstreicht die Aussage. "Wer laut nachdenkt, dem stiehlt man seine Gedanken", diese Äußerung stammt von Gustaf Gründgens, auf dem dazugehörigen Foto ist das Schauspielhaus zu sehen. Oder Heinrich Heine: "Der Tag verging in Freud' und Lust, des Nachts lag sie an meiner Brust." Der Dichter genießt eine Ausnahmestellung in der Geschichte von Düsseldorf. Ihm hat Barbara Schmitz daher eine "Serie in der Serie" gewidmet - zwölf Motive, die zu einer Postkarten-Edition zusammengestellt wurden, zu erwerben unter anderem im Heine-Institut.

(RP)
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