Spaziergang durch Düsseldorf Die Stadtführung wird derzeit nur virtuell geboten – macht aber Spaß

Düsseldorf · Auch in der Pandemie bleibt Düsseldorf sehenswert – und die Stadtführer haben einen Weg gefunden, ihre Stadt trotz Corona zu zeigen. Die virtuellen Rundgänge sind zumindest für einen Teilnehmer auch ein bisschen sportlich.

 Per Livestream begleiten die Düsseldorfer Stadtführer ihre Besucher durch die Innenstadt.

Per Livestream begleiten die Düsseldorfer Stadtführer ihre Besucher durch die Innenstadt.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Jörg Allenstein legte ein ordentliches Tempo vor. In wenig mehr als einer Stunde absolviert der Stadtführer einen wahren Informations-Parforceritt durch den alten und den ganz alten Teil der Altstadt.

Guide Allenstein präsentierte eine der ersten interaktiven Online-Altstadtführungen, war also mit Kamera alleine unterwegs und hatte dennoch 14 Wissenshungrige dabei. So kam einzig der Guide ab und an außer Atem. „Ich hatte ein flottes Gehtempo, flotter als wenn Gäste mitgehen“, erläuterte Allenstein. „Per Kamera können alle alles direkt sehen, müssen sich nicht anstellen, um nacheinander Details von Gebäuden oder Denkmälern zu erkunden. Das spart Zeit.“ So konnte der Altstadtkenner in gut 60 Minuten online eine Tour absolvieren, die im „realen“ Stadtführerleben anderthalb Stunden gedauert hätte.

Der Rundgang startete am Burgplatz, führte über den Marktplatz mit dem Jan-Wellem-Reiterstandbild zum Rhein, vorbei am alten Sicherungshafen, über die Flingerstraße durch die Schneider-Wibbel-Gasse, auf die Bolkerstraße, an der Neanderkirche vorbei zur Andreaskirche, der Kunsthalle samt Kommödchen, vorbei am Andreasquartier zur Ratinger Straße mit St. Lambertus zurück zum Burgplatz. Und nicht nur zu diesen Wegpunkten gab es viele interessante Erläuterungen. So wissen jetzt ein paar Menschen mehr, dass Heinrich Heine als Kind häufiger im Haus seines Onkels an der Mertensgasse gespielt hat, wo aktuell die Düsseldorfer Jonges residieren, dass die Häuser zu Zeiten, als die Menschen noch nicht lesen und schreiben konnten, Namen wie etwa „Goldenes Einhorn“ hatten, dass diese Namen auch als Bild über den Eingangstüren zu finden waren und zum Teil heute noch sind und, dass Jakobe von Baden noch im Schlossturm herumgeistern soll.

„Es ist eine andere Perspektive, alles durch eine Kamera zu sehen, anders als wenn man selber mitgegangen wäre“, urteilt Marko Siegesmund. „Die Blickwinkel, die Auflösung sind etwas begrenzt, aber so eine online Führung ist auf jeden Fall interessant.“

Termine Die nächste online Altstadtführung, für die es noch frei Plätze gibt, wird im Internet auf www.duesseldorf-tourismus.de  bekanntgegeben.

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