Stadtführung Eine Fahrrad-Führung durch den alten Hafen

Altstadt · Eine ungewöhnliche Führung hat Peter Henkel jetzt angeboten: Er radelte durch die Altstadt und erzählte Wissenswertes und Lustiges zum alten Hafen.

 Der Förderkreis Industriepfad Düsseldorf und Historiker Peter Henkel luden zur Fahrrad-Führung ein.

Der Förderkreis Industriepfad Düsseldorf und Historiker Peter Henkel luden zur Fahrrad-Führung ein.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Der „alte Hafen“ in der Altstadt ist in den Gedanken der meisten Düsseldorfer überbewertet, denn Waren und Güter wurden hier nur in sehr begrenztem Umfang umgeschlagen. „Der alte Hafen, in dem jetzt der Aalschokker liegt, war ein Sicherheitshafen und hatte keine Güterumschlagfunktion. Hier fanden Schiffe bei Eisgang Zuflucht vor den Treibeisschollen“, erläutert Peter Henkel. „Und, kleine Anekdote am Rande, das Schiff, dass die lange Tradition Düsseldorfs in der Aalfischerei symbolisieren soll, ist gar kein echter Aalschokker.“

Henkel muss es wissen, ist er doch studierter Historiker mit Doktortitel, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Mahn- und Gedenkstätte, Lehrbeauftragter an der Heinrich-Heine-Universität und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates des Förderkreises Industriekultur. Und genau der hatte auf Henkels Initiative hin zur Fahrradtour zur Geschichte des Düsseldorfer Hafens geladen.

So steht etwa der Landtag auf dem zugeschütteten Becken des ehemaligen Berger Hafens. „1976 beschloss der Stadtrat, das Hafenbecken stillzulegen. Damals hatte der Hafen deutliche Überkapazitäten aufgebaut“, erläutert der Historiker. Der Gedanke von der Verlegung der Rheinuferstraße unter die Erde war in der Welt. „Ich genieße es richtig, mal nur zuhören zu können“, meint Steffi Buss, die etwas mehr ist als eine normale Teilnehmerin. Buss gehört auch zu Düsseldorfs Stadtführern, und für sie waren Henkels Erläuterungen an den zwölf Haltepunkten eine Art Fortbildung.

 „Im 19. Jahrhundert nahm die Bedeutung Düsseldorfs als Hafenstadt zu.“ 1886 wurde der Hafenbau auf der Lausward beschlossen. Nach sechs Jahren Bauzeit und zehn Millionen Mark war die erste Ausbaustufe fertiggestellt. „Damals schon hatten die Kosten nichts mit der ersten Kalkulation zu tun“, scherzt Henkel. Der Neubau verdrängte die alte Galopprennbahn auf die Hügel von Grafenberg. Geblieben sind die Diskussionen über Größe, Lage, Bedeutung, Rentabilität und Erhalt des Hafens.

(tino)
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