Düsseldorf Schüler setzen Zeichen gegen Rassismus

Düsseldorf · Viele Passanten machten bei der Street-Art-Aktion auf der Rheinuferpromenade mit. Der Schauspielhaus-Fall war für die Organisatoren das Gesprächsthema.

 Der Schriftzug „Rassismus tötet“ steht nun mit Kreidefarbe auf der Rheinuferpromenade.

Der Schriftzug „Rassismus tötet“ steht nun mit Kreidefarbe auf der Rheinuferpromenade.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Mehrere Wochen haben Schülerinnen des Friedrich-Rückert-Gymnasiums die Aktion vorbereitet – und waren vom Erfolg überrascht. Kaum eine Stunde nach Beginn waren die Umrisse des Schriftzugs „Rassismus tötet“ von den Passanten mit Kreidefarbe ausgemalt. „Wir wollen ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen“, sagt Max Menkenhagen, der als Künstler die Aktion zusammen mit Antonia Wilhelmus vom Kulturzentrum Zakk begleitete. Dass die Kunstaktion am „Internationalen Tag gegen Rassismus“ für Aufsehen sorgte, war gewünscht, die Veranstaltung bekam wegen eines Vorfalls eine überraschende Aktualität. Schauspieler Ron Ighiwiyisi Iyamu hatte von mehreren rassistischen Vorfällen am Düsseldorfer Schauspielhaus berichtet. „Ich bin schockiert und traurig, aber nicht überrascht“, sagt Mit-Organisatorin Gina Hitsch, die selbst schon rassistische Erfahrungen gemacht habe. „Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis Rassismus nicht mehr zum Alltag gehört“, fürchtet Yousra El Makrini. „Ist die Black-Lives-Matter-Bewegung noch immer nicht bei Personen der gesellschaftlichen Spitze angekommen?“, fragte Hafida Seghaoui und forderte eine starke Anti-Diskriminierungsstelle in der Stadtverwaltung.

Auf ein offenes Ohr traf dieser Vorschlag bei Bürgermeister Josef Hinkel (CDU). Er unterstützte die „Rassismus tötet“-Kunstaktion als Schirmherr und war von dem rassistischen Vorfall im Schauspielhaus schockiert. „Ich kann gar nicht glauben, dass es so etwas im Kulturbereich unserer Stadt gibt“, sagte er.

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