Eller Ärger über Lkw-Verkehr im Gurkenland

Eller · Ein Logistikunternehmen hat sich im Gurkenland angesiedelt. Die Anwohner klagen über den Transportverkehr.

 Lastwagen quälen sich durch die engen Straßen des Gurkenlandes.

Lastwagen quälen sich durch die engen Straßen des Gurkenlandes.

Foto: Hans-Jürgen bauer

Die Bewohner des Gurkenlandes sind sauer. Sie ärgern sich über das Logistikunternehmen, das sich vor einigen Monaten im ehemaligen Warendepot von Karstadt am Dillenburger Weg 50 angesiedelt hat. Besonders der Lkw-Lärm stört die Anwohner. Die Politiker der Bezirksvertretung (BV) 8 haben sich quer durch die Fraktionen dem Problem angenommen und diskutieren über mögliche Lösungen. "Das Unternehmen grenzt an ein Wohngebiet und dürfte dort laut Bebauungsplan überhaupt nicht sein", sagt Christian Rütz (CDU), Bezirksvertreter.

Die Lkw sind täglich auf dem Dillenburger Weg, der Sturmstraße, dem Wormser Weg und der Waagenstraße unterwegs. Freigegeben ist der Verkehr dort überall für 3,5 Tonnen-Fahrzeuge. Zuvor gab es auf dem Gelände bereits ein Lager eines Versanddienstes, das aber kleinere Fahrzeuge wie Sprinter gehabt haben soll. Seitdem das Logistikunternehmen im Gurkenland ist, hat der Verkehr zugenommen. Die Anwohner klagen zudem darüber, dass das Unternehmen bereits ab 6 Uhr morgens beginne, seine Fahrzeuge zu beladen. Die Politiker haben bei der Verwaltung angefragt, ob es möglich sei, dass die Fahrzeuge andere Wege benutzen. Doch auch eine Umleitung würde das Wohnviertel nicht entlasten.

Schon vor rund anderthalb Jahren hatte die SPD die Stadtverwaltung gefragt, ob es möglich sei, die Darmstädter Straße abzusenken oder die Unterführung dort zu erhöhen. Die Lkw könnten dann diese Strecke nutzen, die Wohnstraßen würden entlastet. "Das wäre die beste Lösung", sagt Uwe Fischer (SPD), Bezirksvertreter. Zurzeit ist die Brücke zu niedrig für die hohen Fahrzeuge. "Von der Verwaltung hieß es damals, dass das nicht sinnvoll und zugleich zu teuer sei", sagt Fischer.

Den Politikern der SPD ist es wichtig, dass Lösungen gefunden werden, mit denen alle zufrieden sind. "Verwaltung, Anwohner und das Unternehmen sollten sich zusammen an einen Tisch setzen und die Probleme besprechen", sagt Fischer. Seine Fraktion hält es für wichtig, dass das Unternehmen genügend Zeit hat, sich nach einem anderen Standort umzuschauen. "Es hängen viele Arbeitsplätze daran", sagt Fischer. Die SPD wolle jede Maßnahme unterstützen, die Interessen beider beachten.

Die CDU sieht das anders und fordert, dass die Firma aus dem Gurkenland wegziehen soll. Eine Absenkung der Straße, wie sie die SPD vorschlägt, verstärke den Lkw-Verkehr weiter. Außerdem sieht die CDU das Problem, dass das Unternehmen eigentlich nicht im Gurkenland angesiedelt sein dürfte. "Die Nutzung der Fläche in dieser Form ist ohnehin untersagt", sagt Rütz.

Auch die Stadtverwaltung hat den Politikern der BV bestätigt, dass die Fläche dort nicht für Logistikunternehmen vorgesehen sei, sondern als Gewerbegebiet. Dort seien nur Betriebe zugelassen, die wenige Verkehr und Lärm verursachen, so dass sich die Anwohner nicht gestört fühlen. Derzeit prüfe das Bauaufsichtsamt und das Umweltamt die Genehmigungslage der dort ansässigen Unternehmen.

(RP/ila)
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