Düsseldorf 549 Unfälle im Norden

Düsseldorf · Eine überraschend positive Bilanz, was die Entwicklung der Kriminalitätsdelikte und der Verkehrsunfälle im Stadtbezirk 5 angeht, konnte nun die Polizei für das Jahr 2011 ziehen. So ist die Zahl, der von der Polizei registrierten Verkehrsunfälle (Bagatellfälle nicht mitgezählt), im Düsseldorfer Norden mit 549 fast konstant geblieben, während in ganz Düsseldorf eine Zunahme von acht Prozent verzeichnet wurde.

 Im August war eine Frau mit ihrem Wagen auf der Danziger Straße ins Schleudern geraten. Dabei rammt die Fahrerin die Mittelplanke und beschädigte zwei weitere Autos.

Im August war eine Frau mit ihrem Wagen auf der Danziger Straße ins Schleudern geraten. Dabei rammt die Fahrerin die Mittelplanke und beschädigte zwei weitere Autos.

Foto: Berger

"Dass die Verletzungen bei Unfällen mit Personen immer schwerer werden, hat mit dem Anstieg der Geschwindigkeit zu tun. Deshalb wird es in Düsseldorf, aber auch in den einzelnen Stadtteilen, massive Überprüfungen der Geschwindigkeit geben", sagt Hans-Joachim Kensbock-Rieso, Leiter der Polizeiinspektion Nord. Insgesamt wurden 130 Unfälle mit Personenschäden aufgenommen. Angestiegen von 377 auf 409 ist die Zahl der Unfälle mit Fahrerflucht, Bagatellfälle mitgerechnet.

Internationale Banden bekämpfen

"Weit über 50 Prozent der Unfallfluchten werden aber aufgeklärt", sagt der Polizeidirektor. Obwohl im Stadtbezirk 5 vergleichsweise viele Fahrradfahrer unterwegs sind, kommt es hier zu relativ wenigen Unfällen mit Zweirädern — 44 Fälle wurden insgesamt registriert. "Auch die Entwicklung bei der Kriminalitätsrate ist 2011 im Stadtbezirk 5 viel positiver verlaufen, als wir gedacht haben", sagt Kensbock-Rieso.

Insgesamt 5500 Straftaten wurden von der Polizei gezählt. "Allerdings wird uns nicht alles angezeigt", sagt der Polizist. Die Beamten gehen davon aus, dass in manchen Bereichen nur jede zweite Straftat der Polizei gemeldet wird. Während in Düsseldorf eine extreme Zunahme in den Bereichen Taschendiebstahl und Wohnungseinbrüche verzeichnet wird, gab es im Düsseldorfer Norden keinen Anstieg bei diesen Delikten. "Und das, obwohl in unserem Zuständigkeitsbereich auch noch die Messe und der Flughafen liegen. Hier reisen internationale Banden an, um Taschendiebstähle durchzuführen. Dagegen sind wir im vergangenen Jahr gezielt vorgegangen", sagt Kensbock-Rieso.

Dass es keinen Anstieg bei den Wohnungseinbrüchen gab, führt die Polizei auf eine bessere Sicherung der Objekte zurück. "Diese wurde in den letzten Jahren deutlich intensiver betrieben. Rund 40 Prozent der Einbrüche werden deshalb abgebrochen." Allerdings seien Einbrüche oft sehr belastend für die Bewohner, die sich danach nicht mehr sicher und wohl in ihren Wohnungen fühlen würden. Schlimmer würde es den Opfern von Raubüberfällen ergehen. "Davon wurden nur 12 Fälle verzeichnet, aber man darf nicht vergessen, dass die Opfer ein Leben lang von diesem Ereignis geprägt werden können", sagt der Polizist.

Einen auffälligen Anstieg der Delikte war nur beim Diebstahl von Autos zu verzeichnen. Hier stieg die Zahl von 30 auf 53 Fälle an. "Da sind Profis am Werk, die gezielt im Auftrag hochwertige Wagen klauen." Kensbock-Rieso bezog auch noch Stellung zu dem Aufmarsch der Rechten am 8. November in Kaiserswerth, der bei den Bürgern für Unruhe und Unsicherheit sorgte. "Diese Personen kamen alle nicht aus Düsseldorf, sondern sie verabreden sich per Internet an Orten, die keine so große Polizeipräsenz haben."

(RP/top)
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