Stadtmitte 50 Jahre Abi am Görres-Gymnasium

Stadtmitte · 1963 machte die Klasse O1b ihren Abschluss und hatte jetzt ein Wiedersehen.

48 Jahre lang war Funkstille, bis Hans Fleuren und Jürgen Felix auf die Idee kamen, ein Klassentreffen der ehemaligen Klasse O1b des Görres-Gymnasiums zu organisieren. Sie kontaktierten die früheren Klassenkameraden und trafen sich mit ihnen zu einem Abendessen im "Sol y Sombra". Das war vor zwei Jahren. Jetzt jährte sich ihr Abitur zum 50. Mal, deshalb trafen sich zehn der ehemals 13 Klassenkameraden erneut.

Dieses Mal war auch der 84-jährige, ehemalige Lateinlehrer Franz-Joseph Reitz dabei. Nach einem Mittagessen im "Casa Luigi" besuchten sie die alte Schule, die damals noch ein reines Jungengymnasium war. Statt in Stufen waren die Schüler bis zum Abitur in Klassen organisiert. "Wir waren die O1b, die französische Gruppe", erzählt Fleuren. Französisch, weil sie ab der achten Klasse Französisch als dritte Fremdsprache wählten. Für ein Erinnerungsfoto stellen sich alle an einer alten Treppe auf. "Mensch, der alte Aufgang, unglaublich", sagt einer. Die anderen nicken. Was erzählt man sich eigentlich, wenn man fast ein halbes Jahrhundert nicht gesehen hat? "Wir haben über alte Zeiten geredet, uns Streiche wieder ins Gedächtnis gerufen", sagt Stefan Jacobs. "Was, Streiche? Nein die gab es bei uns nie", sagt ein anderer mit einem Grinsen im Gesicht und dann packt Jacobs aus: "Unser Klassenraum war im Erdgeschoss im alten Gebäude, das es jetzt nicht mehr gibt. Eines Tages hatten wir die Idee, die Tür von innen abzuschließen und so zu tun, als wäre niemand da. Aber was tat unser Lateinlehrer? Er kam einfach durchs Fenster rein und wünschte uns einen guten Morgen."

Fleuren ist der "einzige richtige Düsseldorfer", wie er sich selbst nennt. Er ist in der Landeshauptstadt geboren und nie weggezogen. Die anderen hat es zum Beispiel nach Göttingen oder München verschlagen, Hans-Jürgen Meurer sogar nach Frankreich. Doch trotz der Entfernung und der 48 Jahre Funkstille sind sich alle einig: Keiner hat sich wirklich verändert. "Es ist, als käme man aus den Sommerferien zurück", sagt Fleuren. Nach der Besichtigung gab es für alle noch eine Jubiläums-Urkunde.

(RP)
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