Oberkassel 30 Jahre im Dienst der Diakonie

Oberkassel · Sie liebt ihren Beruf, lernt stets dazu und hat immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Fragen der Menschen, die Rat und Hilfe suchen. Sie ist bekannt im Stadtteil und hat viele Menschen kennen und schätzen gelernt: Birgit Edinger arbeitet seit 30 Jahren für die Oberkasseler Diakonie.

Angefangen hat die gelernte Krankenschwester und gebürtige Österreicherin, die der Liebe wegen nach Düsseldorf kam, an der Arnulfstraße 33, und hat so an der Erfolgsgeschichte des "Leben im Alter"-Zentrums mitgewirkt. Damals waren die Sozialstation und die Begegnungsstätte noch unter einem Dach. Birgit Edinger begann ihre soziale Karriere in der Häuslichen Pflege, die sie lange führte und an die sie heute gern zurückdenkt. "Ich arbeitete an der Basis, habe viele Hilfesuchenden kennengelernt, mich um sie gekümmert."

Immer mit dem Ziel, dafür zu sorgen, dass es ihnen gut geht. Zu ihren prominentesten "Patienten" gehörte Lore Lorentz, "die ich bis zu ihrem Tod begleitete". Der Tod schreckt sie nicht. Im Gegenteil. "Mir ist eine Kultur des Sterbens wichtig", sagt sie. Und man glaubt ihr, wenn man weiß, dass sie sich zu einem Unfallopfer, das sich noch in seinem Auto befand, setzte und bis zum Eintritt des Todes beschützend bei ihm blieb. "Wichtig ist mir, auf die Wünsche der Menschen einzugehen und zu fragen, wie sie sterben wollen und was die Hinterbliebenen beachten sollen." So kümmert sich Birgit Edinger auch um Demenzkranke, die sich in der Oberkasseler "Schatztruhe" und in Heerdt am Café "Schildkrötenteich" regelmäßig treffen.

Heute ist sie allerdings nicht mehr unmittelbar mit den Betroffenen zusammen, sondern leitet seit 1995 die sozialen Dienste des "Leben im Alter"-Zentrums, ebenso die Zentren plus in Heerdt und Oberkassel und ist Vertreterin des Zentrumchefs Peter Wienß. Ein Wechsel von der Praxis zur Theorie, denn Birgit Edinger leitet auch die Stadtbezirkskonferenz, die zum Ziel hat, alle sozialen Einrichtungen des Stadtbezirks zu vernetzen. "Jch habe alle meine Aufgaben gern gemacht und schätze auch meine jetzige Funktion", sagt die dreifache Großmutter.

Forschung mit der Fachhochschule

Demnächst widmet sie sich einem Forschungsprojekt, das im nächsten Jahr mit Hilfe der Stadt und der Fachhochschule auf den Weg gebracht wird. Dabei geht es um die Stärkung von Nachbarschaften durch generationsübergreifende Netzwerke. Außerdem wird 2012 das "Europäische Jahr der aktiven Senioren" gefeiert, in Oberkassel mit einem Seniorentag am 2. Juni auf dem Barbarossaplatz.

(RP/anch)
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