„Keine Ballermannisierung“ Erste Stadtstrände in Düsseldorf starten im April

Düsseldorf · Der Pachtvertrag zwischen der Stadt und der Firma „Küssdenfrosch“ ist unterzeichnet. Am Mittwoch haben die Macher der drei Strände die Container bestellt, Start an den Standorten KIT und Robert-Lehr-Ufer soll Ende April sein.

 Wer möchte, kann sich Strandmobiliar ausleihen an den drei Standorten – eine Verpflichtung dazu gibt es aber nicht.

Wer möchte, kann sich Strandmobiliar ausleihen an den drei Standorten – eine Verpflichtung dazu gibt es aber nicht.

Foto: Stadtstrand-Düsseldorf GmbH

Es kann losgehen: Nachdem Oberbürgermeister Thomas Geisel und Planungsdezernentin Cornelia Zuschke den Vertrag für die neuen Stadtstrände unterzeichnet haben, haben die Entwickler von „Küssdenfrosch“ jetzt die Container für die Standorte am KIT sowie an Robert-Lehr- und Tonhallenufer bestellt. „Das war der letzte Zeitpunkt, zu dem wir die Container bestellen konnten, sonst hätte sich der Start der Stadtstrände vielleicht sogar um ein Jahr verzögert“, sagt Andreas Knapp von „Küssdenfrosch“.

Aus Süddeutschland werden die Container in den nächsten Wochen nach Düsseldorf transportiert. „Hier werden Fachleute sie dann für unsere Bedürfnisse umbauen. Wir selbst sorgen dann noch dafür, dass sie mit der richtigen Technik etwa für die Kühlung ausgestattet werden“, sagt Knapp.

Er ist froh, dass es nach dem Ärger in den vergangenen Wochen nun endlich losgehen kann. Die ersten beiden Strände an der Wiese vor dem KIT und am Robert-Lehr-Ufer sollen Ende April in Betrieb gehen. Am Tonhallenufer sind die Aufbauten etwas schwieriger, „da hoffen wir, Anfang Juni zu eröffnen und haben da an Pfingsten gedacht“.

Mit ihrem Konzept für drei Stadtstrände ohne Verzehrzwang und mit drei unterschiedlichen Schwerpunkten hatten sich Knapp und seine Mitstreiter Kay Fromm und Matthias Böttger in einem Wettbewerb der Stadt durchgesetzt. Als die Strände im Januar noch einmal Thema im Stadtrat wurden, gab es heftigen Gegenwind für das Projekt:

Die FDP fürchtete eine Ballermannisierung des Rheinufers, die CDU kritisierte die Aufstellung der Container und war mit Vertragsdetails unzufrieden. Ihr war unter anderem die Pacht zu niedrig – sie forderte, dass die Stadt nachverhandelt. Der Streit verzögerte die Planung und auch die Unterzeichnung des Vertrags, Planungsdezernentin Zuschke wollte noch einmal genau prüfen lassen, ob alles rechtmäßig gelaufen ist.

Bei dieser Prüfung konnte jedoch keine unangemessene Vertragsgestaltung festgestellt werden, heißt es in einer Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage von CDU-Ratsherr Christian Rütz im nicht-öffentlichen Teil der jüngsten Ratssitzung, die unserer Redaktion vorliegt.

Der zunächst angepeilte Starttermin am 1. März konnte durch all das nicht gehalten werden. Andreas Knapp sieht das gelassen: „Dass gerade nicht so schönes Wetter ist, macht uns gar nicht so traurig – wir hätten uns sehr geärgert, wenn jetzt die ganze Zeit die Sonne geschienen hätte“, sagt er.

Sind alle Strände in Betrieb, so werden sie nach den Vorstellungen von „Küssdenfrosch“ Angebote für verschiedene Bedürfnisse machen: „Die Wiese am KIT funktioniert ohne Programm, da wollen wir einfach ein Angebot schaffen mit Getränken und Liegestühlen, die man sich ausleihen kann – aber nicht muss“, sagt Knapp.

 Rheinpromenade, Wiese vor dem KIT, Mannesmannufer, v.l. Kay Fromm, Andreas Knapp, Matthias Bšttger

Photo :   Andreas Endermann

Rheinpromenade, Wiese vor dem KIT, Mannesmannufer, v.l. Kay Fromm, Andreas Knapp, Matthias Bšttger Photo : Andreas Endermann

Foto: Endermann, Andreas (end)

Am Robert-Lehr-Ufer soll man sich ebenfalls mit einem Gläschen Wein nur entspannen können, während am Tonhallenufer ein Kulturstrand entsteht mit Modenschauen, Tango-Abenden, DJ-Musik oder Open-Air-Kino. Wichtig für die Entwickler: „Wir wollen zeigen, dass es eben keine Ballermannisierung ist, was wir da machen“, sagt Knapp.

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