Paulusschule Zweitklässler gewinnt Bütten-Wettbewerb

Düsseldorf · Er durfte als Erster auftreten, alleine – und dann auch noch mit einer Büttenrede, bei der die anderen Kinder leise zuhören sollten.

Er durfte als Erster auftreten, alleine — und dann auch noch mit einer Büttenrede, bei der die anderen Kinder leise zuhören sollten.

Falls Arthur aufgeregt war, hat es ihm niemand angemerkt. Ganz souverän berichtete der Zweitklässler in der Aula der Paulusschule von seinem Alltag als Kind. Da wird man um acht Uhr abends wider Willen ins Bett geschickt und um 8 Uhr morgens droht nach dem Frühstück schon der nächste Ärger, wenn Mama Flecken auf dem Hemd entdeckt - eine Qual!

Doch Arthur muss zugeben, eigentlich ist er ganz froh, dass er die Verantwortung der Erwachsenen noch nicht tragen muss: "Nicht kochen, nicht putzen, kein Geld verdienen, den Bart nicht stutzen .

.." Mit seinem Beitrag kämpfte der Junge bei der Karnevalsfeier der Paulusschule um den Titel des "Paulus-Stars". Der Preis für den Gewinner: die Teilnahme am Rosenmontagszug auf dem Wagen der Rheinischen Garde Blau-Weiss. "Garde-Präsidentin Janine Kemmer hat mich gefragt, ob ich Interesse an einer Kooperation hätte", erzählt Schulleiterin Monika Maraun. Sie stimmte sofort zu, schließlich ist Maraun selbst passives Mitglied bei der Rheinischen Garde Blau Weiss.

Unter dem Motto "Bringt das Brauchtum in die Schule", ging es im November los. Die Kinder konnten sich freiwillig melden, für die Karnevalsfeier eine Nummer einzustudieren. "Da haben wir gemerkt, wie viele Talente wir an der Schule haben", sagt die Schulleiterin, sichtlich stolz auf die Nachwuchskünstler. Für die Proben gab es professionelle Unterstützung: Stefan Kleinehr, Literat im Comitee Düsseldorfer Carneval, übte mit den jungen Sängern, die Solomarie der Prinzengarde der Stadt Düsseldorf, Melanie Bayer, übernahm das Training der beiden Tanzgruppen und Janine Kemmer studierte die Büttenrede mit Arthur ein und sorgte für einen stimmigen Gesamteindruck der Teilnehmer.

Und der Gesamteindruck stimmte: Mit voller Inbrunst schmetterten die "Paulus Singers" ihre beiden Lieder. Dass ihre Stimmen beim Auftritt mangels Mikrofonen durch die Musik vom Tonband kaum zu hören waren, glichen sie gekonnt wieder aus — und bewiesen mit dem spontan a cappella gesungenen Refrain, dass sich ihr Auftritt nicht nur sehen, sondern auch hören lassen konnte. Auch die beiden Tanzgruppen riefen mit ihren fetzigen Choreographien samt Radschlägen und Einrad-Einlage Begeisterungsstürme bei ihren Mitschülern hervor.

Die Jury aus den drei Coaches kürte schließlich Arthur zum "Paulus-Star", aber vielleicht ist er bald nicht mehr der Einzige, der beim großen Umzug mitmachen darf. Janine Kemmer plant bereits eine eigene Fußgruppe mit den Paulus-Schülern. Ina Armbruster

(RP)
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