Guido Hoehne Zahnloser Vampir feiert 20. Geburtstag

Düsseldorf · Aufgewachsen ist Guido Hoehne in Oberkassel. "Die Rheinwiesen waren mein erweiterter Abenteuerspielplatz", erzählt Hoehne und erklärt damit auch sein bereits früh erwachtes Interesse an Natur und Umweltschutz.

 Guido Hoehne beim Auftritt mit seinem Kinderzauber-Theater im Theateratelier Takelgarn

Guido Hoehne beim Auftritt mit seinem Kinderzauber-Theater im Theateratelier Takelgarn

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Aufgewachsen ist Guido Hoehne in Oberkassel. "Die Rheinwiesen waren mein erweiterter Abenteuerspielplatz", erzählt Hoehne und erklärt damit auch sein bereits früh erwachtes Interesse an Natur und Umweltschutz.

Er machte eine Ausbildung als Laborant bei einem großen Pharmakonzern in Leverkusen und plante, im Naturschutz zu arbeiten. Doch aus den Plänen wurde nichts, denn eine zweite große Leidenschaft aus Kindertagen machte schließlich das Rennen: das Zaubern. Seinen ersten Zauberkasten bekam er Weihnachten 1978 von seiner Mutter geschenkt. Da war er sechs Jahre alt. Akribisch erlernte er die ersten Tricks. "Ein Geschenk, das ich mir sehnlichst gewünscht hatte", resümiert er seine Anfänge als Zauberer.

Unmittelbar nach seinem Zivildienst im Akki, dem Verein für Aktion und Kultur mit Kindern im Südpark, setzte er alles auf eine Karte und machte sich schließlich als Zauberkünstler selbstständig. 1989 wagte er erste berufliche Schritte in der Altstadt, zeigte dort Zaubertricks, übte sich als Entfesselungskünstler und führte Kunststücke mit Diabolos vor. "Den Menschen gefiel meine Show und ich bekam positive Resonanz auf das, was ich jahrelang nur Zuhause machte." Geprägt hat ihn die Straßenzauberei bis heute: "Nichts war kalkulierbar, man musste jederzeit mit Unvorhersehbarem rechnen." Schnell merkte er, dass ein hohes Maß an Interaktivität wichtig war. Das hat sich Hoehne bis heute erhalten. Durch seine Zivildienstzeit geprägt, entwickelt der seit 20 Jahren in Bilk Lebende nun interaktive Zauberprogramme speziell für Kinder. Angefangen hat alles mit dem Programm "Made in China", in dem er nach einer kleinen Made sucht, die von Zuhause ausgerissen und nach China ausgewandert ist. Und auch die Kunstfigur "Tiberius Schlabberzahn" - ein Vampir, dem aufgrund eines tragischen Unfalls die Vampirzähne abbrachen und der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bühnenjubiläum feiert - findet bis heute großen Anklang. Seine Programme, die stets eine phantasievolle Geschichte mit Zaubertricks illustrieren, werden dabei aufmerksam hinterfragt: "Kinder sind die wesentlich kritischeren Zuschauer", beschreibt er seine Begeisterung vor jungem Publikum zu spielen.

Aktuell schließt sich der Kreis, denn neben seinen Engagements an kleinen Düsseldorfer Theatern wird er auch für Themenreihen an Düsseldorfer Schulen, häufig über den Förderkreis finanziert, gebucht. Sein bis heute gültiges Interesse an Naturwissenschaftlichem ermöglicht ihm die Entwicklung von Workshops, in denen er Kindern naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu den Themen Klimawandel, Solarenergie oder Windkraft näherbringt und die auch die Jüngsten für den Umweltschutz sensibilisieren sollen. Dafür greift er zurück auf das in seiner Ausbildung Erlernte: alternative Energien, die Ursachen für Wasser- und Bodenverschmutzung und die Müllproblematik. In seinem neuen Programm "Professor Blitz und der Klimawandel" erklärt er ideenreich. Und vor allem kindgerecht. So erläutert er zum Beispiel anhand einer Waage, wie auch kleine Schritte eine große Wirkung erzielen können: Während ein massiver Stein auf der einen Seite die Luftbelastung durch Feinstaub symbolisiert, legen die Kinder einzeln viele kleine Steine in die andere Waagschale. Die stehen für die Dinge, die die Kinder selbst in die Hand nehmen können: Etwa mit dem Rad zur Schule zu fahren statt sich mit dem Auto bringen zu lassen oder Strom zu sparen und alternativ zu erzeugen.

"Ich mache keinen Unterschied zwischen einem Zaubertrick und der Vermittlung eines naturwissenschaftlichen Sachverhalts." Und die Kinder sind begeistert: "Die Experimente sind einfach cool", sind sich die Brüder Benjamin (9) und Thomas Meller (11) einig. "Das Beste sind die Zaubertricks mit den Tüchern", findet Jovan Drumm (8). Sven -André Dreyer

(RP)
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