Düsseldorf Wim Wenders feiert mit seinen 500 Freunden

Düsseldorf · Die Freude, dass er gerade in seiner Heimatstadt Düsseldorf mit einer so großen Ausstellung seiner Fotografien gefeiert wird, stand Wim Wenders ins Gesicht geschrieben. Ausgelassen feierte er mit 500 Freunden.

Sänger Campino ließ sich von Wim Wenders durch die Schau führen.

Sänger Campino ließ sich von Wim Wenders durch die Schau führen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

"Ich bin hier um die Ecke vom Museum Kunstpalast an der Klever Straße geboren und habe als Kind oft im Ehrenhof gespielt. Hier habe ich gucken gelernt", sagte der Regisseur, der seine zweite große Leidenschaft - das Fotografieren - konsequent analog und niemals digital pflegt.

 Wenn Wim Wenders fotografiert, sucht er die Einsamkeit und die Stille. Von Ruhe aber war bei der Ausstellungseröffnung im Museum Kunstpalast am Freitag nichts zu spüren. Hunderte Freunde von Wim Wenders waren da.

Wenn Wim Wenders fotografiert, sucht er die Einsamkeit und die Stille. Von Ruhe aber war bei der Ausstellungseröffnung im Museum Kunstpalast am Freitag nichts zu spüren. Hunderte Freunde von Wim Wenders waren da.

Foto: Andreas Endermann

Er sei Fotograf geworden, weil er hier groß wurde und von hier aus in die Welt zog. Mit der Ausstellung schließe sich nun ein Kreis, so Wenders. Er gab Kunstpalast Hausherr Beat Wismer bekannt, dass er zwei seiner Bilder als Dauerleihgabe an das Museum-Kunstpalast gebe. "Es ist spannend, die Welt mit den Augen von Wim Wenders zu sehen. Er zeigt die Orte, wie sie sind", sagte Andreas Lösing, Vorstand der Sparda Bank West. Zum ersten Mal ist die von Ursula Wißborn verantwortete Stiftung der Sparda-Bank West der Hauptsponsor einer Ausstellung im Museum Kunstpalast. "Wim sieht die Welt, die Orte, die Landschaften nicht nur mit seinen Augen, sondern er hört sie auch", verriet Donata Wenders. Die 49 Jahre alte Fotografin (seit 1993 mit Wenders verheiratet) begleitet ihren Mann zwar bei den meisten seiner Reisen, aber wenn er fotografiert, ist sie nicht dabei. "Dann braucht er das Alleinsein, die stille Einsamkeit."

Bruder Justus und Abt Stephan (v.l.) kennen Wenders.

Bruder Justus und Abt Stephan (v.l.) kennen Wenders.

Foto: h.-j. bauer

Wim Wenders dankte seiner Frau und nannte sie "seine wichtigste Mitarbeiterin". Bei dieser Liebeserklärung an Donata versagte ihm kurz die Stimme. "Ich dachte, ich habe meine Emotionen im Griff." "Wim Wenders ist ein Bilderfinder", sagte Georg F. Thoma, Vorstandsvorsitzender des Freundeskreises Museum Kunstpalast. Eine weite Anfahrt zum Museum Kunstpalast hatten Abt Stephan und Bruder Justus. Sie kennen Wenders, weil er schon mehrere Tage in ihrer Abtei Königsmünster in Meschede verbrachte.

 Katharina Sieverding und Gabriele Henkel schauten sich im Museum um.

Katharina Sieverding und Gabriele Henkel schauten sich im Museum um.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

"Seine Landschaftsfotos sind schon menschenleer und dennoch mit Leben gefüllt", sagte Abt Stephan. Weitere Gäste bei der Preview waren Sammlerin Gabriele Henkel, Friderike Bagel von der ZERO-Foundation und Schwester Simone (Henkel), "Tote Hosen"-Sänger Campino, Eon-Vorstandsvorsitzender Johannes Teyssen sowie viele Künstler, etwa Katharina Sieverding und Andreas Gursky. Von der Ausstellung begeistert war auch Oberbürgermeister Thomas Geisel, der Düsseldorf als "Welthauptstadt der Fotografie" bezeichnete. Etwa 500 gute Freunde und Wegbegleiter von Wim Wenders genossen die Ausstellung, die "4Real & True 2. Wim Wenders. Landschaften. Photographien" heißt. Als die Türen des Museums für die Bürger öffneten, war der Ansturm enorm. Die Wartenden füllten fast den ganzen Platz vor dem Kunstpalast. Heute öffnet die Wenders-Schau zur "Nacht der Museen". Zu sehen ist sie bis 16. August.

(RP)
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