Filmstiftung Wim Wenders ehrt junge Filmemacher

Düsseldorf · Schon der Blick auf die Liste seiner Auszeichnungen verrät, dass Wim Wenders einer der bedeutendsten deutschen Film- und Kreativschaffendenden der Gegenwart ist. Unter anderem waren Filme des Düsseldorfers bislang drei Mal für den Oscar nominiert. Ein besserer Förderer für Nachwuchs-Filmemacher ist wohl schwer zu finden.

 Tim Großkurth, Kai Gero Lenke, Bettina Blümner und Sascha Hilpert (von links) mit Wim Wenders (Mitte)

Tim Großkurth, Kai Gero Lenke, Bettina Blümner und Sascha Hilpert (von links) mit Wim Wenders (Mitte)

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Schon der Blick auf die Liste seiner Auszeichnungen verrät, dass Wim Wenders einer der bedeutendsten deutschen Film- und Kreativschaffendenden der Gegenwart ist. Unter anderem waren Filme des Düsseldorfers bislang drei Mal für den Oscar nominiert. Ein besserer Förderer für Nachwuchs-Filmemacher ist wohl schwer zu finden.

Für 26 von ihnen Anlass, sich um ein Stipendium der Wim-Wenders-Stiftung zu bewerben, das gestern zum dritten Mal vergeben wurde. Zusammen mit der Film- und Medien Stiftung NRW lud Wenders in die neuen Räume der Sammlung Philara nach Flingern ein. Sieben Bewerber stellten der dreiköpfigen Jury um Wim Wenders ihre Projekte vor, von denen vier mit einer Summe von insgesamt 100.000 Euro gefördert werden.

Einen Einblick, welche Möglichkeiten sich für den Film-Nachwuchs ergeben, erhielten die 100 Gäste bei einer Präsentation der bisherigen Stipendiaten-Jahrgänge, deren Projekte fast alle Bereiche des Films abdecken. "Wir waren mehr als froh, als wir die ersten Ergebnisse gesehen haben. Das war wahrlich ein Geschenk", sagt Wenders. Die hohe Qualität und Originalität dieser ersten Arbeitsproben habe der Jury gezeigt, dass die Stiftung auf dem richtigen Weg sei. "Am meisten hat mich gefreut, dass wir die gleiche Begeisterung auch bei den Teilnehmern der diesjährigen Endrunde gesehen haben", sagt er.

Dass es sich lohnt auch nach einer Ablehnung nicht aufzugeben zeigt das Beispiel von Tim Großkurth, der sich bereits in den vergangenen zwei Jahren bewarb, aber kein Stipendium erhielt. In diesem Jahr hat es geklappt. Der Experimentalfilm "Ein Liebesfilm" des Kölners wird genauso gefördert, wie ein Spielfilm und ein Dokumentarischer Essayfilm von zwei Berlinern und einem dokumentarisch-fiktionalem Science-Fiction Film mit dem Titel "Stella Nova". Wie wichtig es ist, junge Filmemacher zu unterstützen, erfuhr Wendersselbst. Seinen Wunsch, Filme zu machen, konnte er erst über Umwege erreichen.

Die unter anderem aus diesem Grund gegründete Stiftung gibt es seit 2012 und wurde mit Unterstützung des Landes, der Stadt Düsseldorf und privaten Zustiftern aufgebaut. So hielt Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann für die Landesregierung ein kurzes Grußwort. Daneben besuchten der Vizepräsident des Landtags, Oliver Keymis, sowie die ehemalige Düsseldorfer Bürgermeisterin Gudrun Hock die Verleihung. Neben der Förderung des Nachwuchses soll die Stiftung als Plattform des Austausches und der Forschung in den Bereichen Film, Kunst und Medien dienen. Nächstes sollen erneut Stipendien vergeben werden.

Maximilian Krone

(RP)
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