Messe in Düsseldorf Weniger Besucher beim Weinfrühling in der Rheinterrasse

Düsseldorf · Die Sorgen vor dem Corona-Virus haben auch die Besucherzahlen auf der Messe Weinfrühling beeinflusst.

 Martin Göbel schenkt einer Besucherin der Messe Weinfrühling seinen Wein aus.

Martin Göbel schenkt einer Besucherin der Messe Weinfrühling seinen Wein aus.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Sie hat es schon beim Abflug in Wien geahnt: „Das Flugzeug war fast leer“, erzählte Monika Tischler, die aus dem Burgenland nach Düsseldorf zum Frühjahrsgipfeltreffen der Weingenießer angereist war. Die Winzerin vom Familien-Weingut Tischler hatte wie immer einen Stand in der Rheinterrasse gebucht, um hier am Wochenende bei der Messe Wein Frühling ihre neuesten roten Kreationen zu präsentieren. Bereits zur Halbzeit der zweitägigen Veranstaltung war klar: Das Coronavirus dämpfte deutlich die Lust auf ausgewählte Tropfen. „Statt 4000 Besucher waren es am Samstag und Sonntag rund 3000, also gut ein Viertel weniger als 2019“, sagte Vincenz Weber. Er ist Deutschlands größter Weinmessen-Anbieter, der vor 16 Jahren bundesweit mit derartigen Veranstaltungen gestartet ist. Vor allem eine der Hauptzielgruppen, die älteren Weinliebhaber, seien diesmal ausgeblieben – wahrscheinlich aus Unsicherheit und Angst, sich anzustecken. „Ähnlich war es bereits vor einer Woche bei unserem Event in Aachen“, erzählt Vinzenz Weber.

Konkret von deutlichem Umsatzrückgang wollte dennoch kaum einer der 120 Aussteller am Rhein sprechen. „Doch es ist schon auffallend weniger los“, berichtete Jochen Uebel vom gleichnamigen Weingut aus der Pfalz und einer der Winzer mit einem Stand im Radschlägersaal. So wie Uebel machte auch Martin Göbel vom mehr als 400 Jahre alten Weingut Randersacker bei Würzburg (einer seiner Weine, ein Grauer Burgunder, trägt übrigens den Namen „Ewig Leben“) das Beste aus der Lage und nahm sich einfach mehr Zeit für die einzelnen Kunden. Denn die wollten verkosten, sich über die insgesamt 900 ausgewählten Weine des Jahrgangs 2019 informieren, persönlich mit den Erzeugern sprechen und so manchen Tropfen dann auch direkt bestellen.

Unverdrossen wie alle Jahre zuvor waren beispielsweise Michael Tiedtke, Ute Mittelsten mit Mann und einer Freundin aus Mannheim von Stand zu Stand unterwegs. „Früher war samstags unser Weißweintag und sonntags probierten wir die Roten, aber inzwischen reicht uns ein Genießer-Tag“, erzählte Ute Mittelsten. Und was eine echte Weinverkosterin ist, die hat sogar ihre eigenen Käsehäppchen für den kleinen Hunger zwischendurch in der Tupperbox mit dabei.

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