Tatjana Kästel Von "Verbotene Liebe" zurück auf die Bühne

Düsseldorf · In Düsseldorf war Tatjana Kästel drei Jahre lang quasi jeden Tag - zumindest auf dem Fernsehbildschirm. "In Wirklichkeit sind wir meist immer nur kurz für ein paar Aufnahmen in den Medienhafen und dann schnell wieder zurück nach Köln gefahren", berichtet die Schauspielerin über ihre Zeit in der kultigen Vorabend-Soap "Verbotene Liebe", die sogar eine Elke Heidenreich nie verpasst hat. Die Produktion der Serie wurde Ende vergangenen Jahres eingestellt, die 33-Jährige musste aber nicht lang auf neue Angebote warten.

 Früher war Tatjana Kästel in der Serie "Verbotene Liebe" zu sehen, jetzt tritt die 33-Jährige in der Komödie an der Steinstraße auf.

Früher war Tatjana Kästel in der Serie "Verbotene Liebe" zu sehen, jetzt tritt die 33-Jährige in der Komödie an der Steinstraße auf.

Foto: Bernd Schaller

In Düsseldorf war Tatjana Kästel drei Jahre lang quasi jeden Tag - zumindest auf dem Fernsehbildschirm. "In Wirklichkeit sind wir meist immer nur kurz für ein paar Aufnahmen in den Medienhafen und dann schnell wieder zurück nach Köln gefahren", berichtet die Schauspielerin über ihre Zeit in der kultigen Vorabend-Soap "Verbotene Liebe", die sogar eine Elke Heidenreich nie verpasst hat. Die Produktion der Serie wurde Ende vergangenen Jahres eingestellt, die 33-Jährige musste aber nicht lang auf neue Angebote warten.

Seit gut einem Monat spielt die Sat1-Talent-Award-Preisträgerin 2004 in der Komödie auf der Steinstraße in dem Stück "Mein perfekter Partner" mit. Und erst in diesem Jahr hatte sie dann auch ausreichend Zeit, Düsseldorf näher kennenzulernen. "Eine sehr schöne Stadt, die trotz ihres Glamours viel Bodenständiges behalten hat."

Für Tatjana Kästel, die schon mit zwölf Jahren das erste Mal Theater spielte, bedeutete das noch bis Mitte November andauernde Engagement an der Komödie die Rückkehr auf die Bühne. Sechs Jahre lang war sie direkt im Anschluss an ihr Schauspielstudium am Mozarteum in Salzburg und am Staatstheater in Mainz beschäftigt, schlüpfte in klassische Rollen in Stücken von Ibsen über Schnitzler bis Brecht - bis sie die "Schnauze voll hatte. Dieses moderne Regietheater, in dem man nur noch wie eine Maschine unpersönliche Textflächen aufsagen musste, hat mich innerlich aufgezehrt. Ich wollte drehen."

Tatjana Kästel kündigte - und war erst einmal ein Jahr lang arbeitslos, rannte von einem zum nächsten Casting. "Es gibt in diesem Beruf nun mal Phasen, in denen wenig bis gar nichts klappt", machte sich das einzige Kind theaterbegeisterter Eltern, in dessen Leben bis dahin alles wie am Schnürchen lief, nicht verrückt. Und dann kam das Angebot von "Verbotene Liebe". Statt viel Freizeit am Tag, dafür blockierte Abende und Wochenenden, hieß es nun: früh aufstehen und an fünf Tagen die Woche bis 19 Uhr arbeiten. "Da lernt man Disziplin", sagt die gebürtige Karlsruherin, die jetzt in Köln wohnt. Der strukturierte Ablauf der Drehtage habe ihr bei anderen Fernsehproduktionen bestimmt nicht geschadet: "Bei uns musste aus Zeitgründen spätestens der zweite Take sitzen. So etwas wissen dann natürlich andere Regisseure auch zu schätzen."

Ein bisschen vermisse sie die "Verbotene Liebe" schon, "aber man gerät auch in Gefahr, in einen Trott zu verfallen, eine bequeme Haltung einzunehmen. Insofern war das Aus vielleicht gar nicht so schlecht." Ihre Rolle als Rebecca von Lahnstein, die in der Serie eine andere Frau liebte, habe sie wirklich gerne verkörpert. "Das war spannend. Zum einen war es mir natürlich wichtig, dass man mir das auch wirklich abkauft. Zum anderen war die Resonanz überwältigend", sagt die bodenständig gebliebene 33-Jährige. Fanpost sei sogar von einer Oma aus dem Schwarzwald gekommen, die geschrieben hat, wie sehr diese Liebesgeschichte ihr ans Herz gegangen ist. Auf Youtube kursieren zusammengeschnittene Szenen des Serien-Paares, die insbesondere von Frauen in der ganzen Welt, von Australien über Brasilien bis in die USA, angeklickt und positiv kommentiert wurden. "Das hätte ich nun wirklich gedacht", sagt die Schauspielerin.

Doch diese Zeit ist nun vorbei, jetzt gilt es, nach vorne zu schauen. "Ich würde gerne beides parallel machen, Film und Theater. Die Inszenierung an der Düsseldorfer Komödie, diese moderne Umsetzung eines Boulevard-Stücks von Thomas Weber-Schallauer, hat mir gezeigt, dass ich die Bühne immer noch liebe." Marc Ingel

(RP)
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