Düsseldorf Von der Schneiderin zur Modebloggerin

Düsseldorf · Schon mit vier Jahren kleidete Jennifer Schleich ihre Puppen mit selbst gemachten Sachen ein. Mode fasziniert die 27-jährige Bloggerin aus Gütersloh, die seit einem Jahr in Düsseldorf lebt: Nach der Ausbildung zur Schneiderin hängte sie noch ein Textil- und Bekleidungstechnik-Studium an.

 Wenn Jennifer Schleich nicht strickt, näht, häkelt oder bloggt, dann geht sie mit Frenchie Frida spazieren.

Wenn Jennifer Schleich nicht strickt, näht, häkelt oder bloggt, dann geht sie mit Frenchie Frida spazieren.

Foto: Jestil

Schon mit vier Jahren kleidete Jennifer Schleich ihre Puppen mit selbst gemachten Sachen ein. Mode fasziniert die 27-jährige Bloggerin aus Gütersloh, die seit einem Jahr in Düsseldorf lebt: Nach der Ausbildung zur Schneiderin hängte sie noch ein Textil- und Bekleidungstechnik-Studium an.

Da wurde die junge Frau von Familie und Freunden schon immer gebeten, ihre Strick-Künste mit ihnen zu teilen. Irgendwann entschied sich Jennifer dafür, einen Blog im Internet zu starten. Durch weitere soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram wuchs ihre Fangemeinde rapide. Selbst gestrickte Cardigans und Schals gingen in ihrem Online-Shop so gut weg, dass sie einfach nicht mehr hinterherkam. "Als ich vor der Entscheidung stand, den Blog oder den Shop weiterzuführen, war für mich klar, wofür ich mich entscheide", sagt sie. Und zwar für das Blog-Projekt.

"Jestil", so heißt ihr Blog. Der Name ist ein Wortspiel aus Jennifer und Stil. Dort berichtet sie nicht nur über aktuelle Modetrends, sondern teilt auch ihre Handarbeits- und Einrichtungsideen. "Ich glaube, das Besondere daran ist, dass der ,Do It Yourself'-Anteil so groß ist", erklärt Jennifer, die übrigens nur zwei Bloggerinnen mit ähnlicher Ausrichtung in Deutschland kennt. "Den Fokus auf Handarbeiten zu legen - das ist nicht ganz einfach. Viele Unternehmen aus der Branche haben noch nicht das Potenzial von Social Media erkannt", findet die 27-Jährige, die auch schon zwei Bücher veröffentlicht hat und auf ihrem Blog Anleitungen zum Download anbietet.

Schon 70.000 Abonnenten hat sie auf der Fotoplattform Instagram und will "immer schön am Boden bleiben". Wenn sie etwa mit ihrer kleinen Französischen Bulldogge Frida spazieren geht, verzichtet sie oft auf Make-up und zieht ein gemütliches Outfit dem Designerstück vor. "Authentizität ist ganz wichtig als Bloggerin. Wenn man sich verstellt, dann merken die Follower das auch." Mit ihren Anhängern teilt Jennifer auch viel Privates, unter anderem gibt sie Einblicke in ihre Wohnung und zeigt Fotos von ihrer Hochzeit im vergangenen Jahr. Ihr Mann Christopher unterstützt sie zwar und macht auch einige Fotos für den Blog, möchte aber nicht im Rampenlicht stehen. Dafür lässt er Jennifer viel Freiraum für ihre Arbeit und ihre kreativen Einfälle. "Manchmal findet er mich noch mitten in der Nacht im Arbeitszimmer, wenn ich zum Beispiel gerade eine tolle Strickanleitung gefunden habe, die ich sofort umsetzen muss", erzählt Jennifer und muss lachen. Inspirieren lässt sie sich gerne von anderen Blogs und Plattformen wie etwa der virtuellen Fotowand Pinterest. Wenn sie dabei etwas Interessantes findet, sei sie nicht mehr zu bremsen. "Ich muss dann sofort losziehen, um Stoffe und Wolle zu kaufen." Vor Kurzem begann sie auch mit dem Häkeln. Ihren Fortschritt teilt sie selbstverständlich auch mit ihren Fans, die sich in der Winterzeit über Anleitungen für Häkel-Bikinis für den nächsten Sommerurlaub freuen dürfen.

(RP)
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