Frankreich-Fest Vater und Sohn servieren Austern

Düsseldorf · Bei der ersten Austern-Fahrt zur Ile d'Oléron war Felix schon dabei. 1999 war es, als sein Vater Willi Mannheim mit dem Auto die 1000 Kilometer in die Austernregion in Frankreich fuhr, um den Kofferraum voll mit Muscheln zu packen.

 Felix (links) und Willi Mannheim mit Austern – die Lieferung für das Frankreich-Fest ist noch unterwegs.

Felix (links) und Willi Mannheim mit Austern – die Lieferung für das Frankreich-Fest ist noch unterwegs.

Foto: andreas endermann

Bei der ersten Austern-Fahrt zur Ile d'Oléron war Felix schon dabei. 1999 war es, als sein Vater Willi Mannheim mit dem Auto die 1000 Kilometer in die Austernregion in Frankreich fuhr, um den Kofferraum voll mit Muscheln zu packen.

Der Trip endete mit einem Abenteuer: Die Mannheims gerieten in einen Jahrhundertregen, und Felix, der gerade seinen Führerschein gemacht hatte, erlebte seine ersten Erfahrungen mit Aqua-Planing.

Am Ende kamen Vater und Sohn aber heil in Düsseldorf an und die Muscheln gerade noch rechtzeitig zum Austern-Essen im Irish Pub "Julio's" in der Mühlenstraße. Dort sorgten sie für Begeisterung — und Willi Mannheim beschloss, weiter die Delikatesse ins Rheinland zu importieren.

Mittlerweile ist sein Austern-Stand eine feste Größe auf Gastro-Festen in Düsseldorf. Auf dem Fischmarkt ist er fast seit der ersten Stunde dabei, acht Jahre stand er auf dem Weihnachtsmarkt am Stadtbrückchen. Außerdem ist er Dauergast beim Frankreichfest — auch wieder an diesem Samstag, wenn er seinen Stand vor dem Rathaus aufstellt. Vor kurzem hat auch sein Sohn Felix, 31 Jahre alt, sein Herz für die Austern wiederentdeckt: Im Hauptberuf arbeitet er inzwischen als Journalist, nebenbei ist er ins Geschäft eingestiegen. An den Markttagen hilft er seinem Vater, 62 Jahre alt. Die Beiden teilen sich die Arbeit: Felix versucht viel von der körperlichen Arbeit zu übernehmen und arbeitet im Stand. Sein Vater hat dadurch mehr Zeit, mit den Gästen ins Gespräch zu kommen und Austernneulingen zu erklären, wie man die Muscheln isst.

Ihre Austern importieren die Beiden seit der Regen-Tour von derselben französischen Familie — die Lieferung für das Frankreichfest kommt heute früh. Den Transport übernimmt inzwischen eine Spedition, die ist genauso schnell — und die Mannheims besuchen die Ile d'Oléron nur noch, wenn sie auch einige Tage bleiben.

Der Austernimport ist auch für Willi Mannheim noch nie der Haupterwerb gewesen, er arbeitet er im öffentlichen Dienst. Die Idee, die Meeresfrüchte direkt zu importieren, war ihm gekommen, weil er seit seinen Studententagen die französische Lebensart schätzt.

Er mag an dem Nachbarland, wie man sich dort bewusst Zeit für Genuss nimmt und dazu oft einfache, aus der Region stammende Zutaten verwendet.

Auch die Auster, die in Deutschland als Luxus-Feinkost gilt, hat er in Frankreich als Allerweltsspeise kennen gelernt. Einen solchen selbstverständlichen Umgang wünschen er und sein Sohn sich auch in Deutschland. "Wir machen das ganz ohne Schickimicki", sagen sie.

(RP)
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