Theater An Der Kö Tom Gerhardt im "Dinner für Spinner"

Düsseldorf · Eigentlich ist er ja Komiker. Als "Hausmeister Krause" hat Tom Gerhardt Kultstatus erreicht. Doch nach seiner Solo-Live-Tour "Nackt und in Farbe" packte ihn die Lust, auch mal live als Schauspieler auf einer Theaterbühne zu stehen.

 Hauptdarsteller Tom Gerhardt (2.v.r.) mit den Darsteller-Kollegen (v.l.) Steffen Laube, Tina Seydel, Moritz Lindbergh und Stefan Preiss

Hauptdarsteller Tom Gerhardt (2.v.r.) mit den Darsteller-Kollegen (v.l.) Steffen Laube, Tina Seydel, Moritz Lindbergh und Stefan Preiss

Foto: Endermann

Eigentlich ist er ja Komiker. Als "Hausmeister Krause" hat Tom Gerhardt Kultstatus erreicht. Doch nach seiner Solo-Live-Tour "Nackt und in Farbe" packte ihn die Lust, auch mal live als Schauspieler auf einer Theaterbühne zu stehen.

Als dann sein Freund, Regisseur René Heinersdorff, die geplante Produktion "Durch Zufall frei" kurzfristig kippen musste, weil die bereits engagierte Schauspielerin Gudrun Landgrebe dann doch nicht wollte, sprang Gerhardt - ohne lange zu überlegen - in die Bresche. Und nun hat der kölsche Jung ab morgen Abend in der Paraderolle der Nervensäge Mathias Bommes im Stück "Dinner für Spinner" zum ersten Mal im Theater an der Kö seinen großen Auftritt.

Denn dem Hausherrn und Regisseur Heinersdorff ist es gelungen, in kürzester Zeit neben Tom Gerhardt ein Ensemble aus Vollblut-Schauspielern zu engagieren: So verschob beispielsweise Moritz Lindbergh kurzerhand alle andere Termine, um dem Ruf nach Düsseldorf zu folgen. Durch Zufall hatten auch Stefan Preiss (bislang fest engagiert am Stadttheater Bonn), Steffen Laube (zuletzt im September mit "Achtung Deutsch" im Theater an der Kö zu sehen) und Tina Seydel, die schon für das Landgrebe-Stück verpflichtet war, Zeit.

Und die fünf Profis haben offenbar auch noch jede Menge Spaß. Denn schließlich geht es in der Beziehungskomödie des international renommierten Autoren Francis Veber zwei Stunden lang ganz schön rund. Wortwitz, rasantes Tempo, eine raffiniert konstruierte Handlung und etliche Lacher scheinen garantiert, und am Ende stellt sich die Frage, wer der eigentliche Spinner ist.

Denn der Verleger Peter Küsenberg, alias Moritz Lindbergh, und seine Freunde haben ein zynisches Hobby. Regelmäßig veranstalten sie "Dinner für Spinner", zu denen jeder abwechselnd einen Freak mitbringt. Sein Spinner des Abends ist Mathias Bommes, ein Angestellter beim Finanzamt und Streichholz-Modell-Hobbybastler, der sich stundenlang über das heikle Problem der Tragfähigkeit bei einer Rekonstruktion der Golden Gate Bridge aus 346422 Zündhölzern auslassen kann.

Küsenberg ist voller Vorfreude - da ereilt ihn ein Hexenschuss. Als kurz darauf sein "Spinner" vor der Tür steht, ist Küsenberg ihm hilflos ausgeliefert. Matthias bringt durch einen Amoklauf der Tollpatschigkeit das Leben des Verlegers innerhalb weniger Stunden völlig durcheinander. Er vertreibt Küsenbergs Ehefrau, bevölkert dessen Wohnung mit ungebetenen Gästen und informiert einen befreundeten Finanzprüfer über die unversteuerten Vermögenswerte des Verlegers - das alles mit den besten Absichten, seinem neuen Freund zu helfen. Dagmar Haas-Pilwat

(RP)
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