Ein echter Kämpfer Muay-Thai-Lehrer André Allerdisse hält Campino fit

Düsseldorf · In seiner Kampfschule vermittelt der gelernte Grafikdesigner alle Künste des Muay-Thai-Boxens. Dabei geht es aber nicht nur um Kraft, sondern auch um mentale Eigenschaften.

 Seit 2009 betreibt der Kampftrainer André Allerdisse die Sportschule Kaminari in Wersten.

Seit 2009 betreibt der Kampftrainer André Allerdisse die Sportschule Kaminari in Wersten.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Bevor Muay-Thai-Lehrer André Allerdisse seine Kampfsportschule „Kaminari“ betritt, verbeugt er sich kurz. Beim Verlassen des großen Trainingsraumes, mit den beiden Mattenbereichen und dem Ring, wird er es wieder tun. Es ist eine der ersten Regeln, die der ambitionierte Kampfsportlehrer seinen Schülern in der Sportschule beibringt. „Wir zeigen damit, dass wir den gesamten Stress des Alltags draußen lassen und uns nur auf die Lehre konzentrieren. Es geht darum Disziplin zu vermitteln“, erklärt Allerdisse.

Muay Thai, auch bekannt als Thaiboxen, ist eine Vollkontaktsport mit allen acht Waffen des Körpers: Fäuste, Füße, Knie und Ellenbogen. André Allerdisse kam mit 16 Jahren das erste Mal mit dem thailändischen Nationalsport in Berührung und war sofort begeistert. Er stammt gebürtig aus dem Ruhrgebiet. Eine Sportschule, die Muay-Thai-Kurse anbot, gab es damals in der Umgebung allerdings nicht. „Nördlich hätte ich bis nach Bremen gemusst, südlich hätte es eine Möglichkeit erst in Rommerskirchen gegeben“, erinnert sich der 48-Jährige. Also schlug ihm Detlef Türnau, Präsident des deutschen Thaiboxverbandes, vor, den Trainerschein zu machen und eine eigene Schule zu eröffnen. Das geschah bereits 1989. Von Haltern aus baute Allerdisse weitere Vereine in den benachbarten Städten Borken, Marl und Versmold auf, die alle heute noch existieren. Für ein Grafikdesignstudium zog es ihn 1995 nach Düsseldorf. Seine Leidenschaft zum Muay Thai konnte er in der von Willi Donner gegründeten Kaminari-Sportschule perfekt ausleben. „Als Willi vor zehn Jahren in Rente ging, habe ich die Schule übernommen“, erklärt Allerdisse weiter. Heute zählt die Schule über 500 aktive Mitglieder, die bei Kaminari Muay Thai oder eine der vielen anderen Kampfsportarten, wie Judo oder Jiu Jitsu, betreiben. Drei Mal in der Woche kommt der selbständige Grafikdesigner, der mittlerweile wieder in seiner Heimatstadt Haltern wohnt, in die Kampfsportschule, Muay Thai ist weiterhin seine Leidenschaft: „Man braucht Disziplin, Mut, Respekt vor dem Gegner, Ehrfurcht und natürlich Ehrgeiz“, erzählt er. „Mein Anspruch ist es diesen Kampfsport authentisch und echt an meine Schüler zu vermitteln. Wir hauen hier nicht ein paar Mal gegen die Pranke und steigen dann in den Ring um uns nur zu boxen. Beim Muay Thai kommt es auf viel mehr an.“ Um den Kampfsport nicht nur ausüben, sondern auch verstehen zu können, reist er einmal im Jahr in ein Trainingscamp nach Thailand. Begleitet wird er dabei oft von seinen Kaminari-Schülern, zu denen unter anderem auch der Ex-Karnevalsprinz Tom Merz zählt. 2016 nahm Allerdisse auch einen besonders ehrgeizigen Schüler mit nach Thailand: Niemand geringeres als Campino von den Toten Hosen. Schon lange lässt sich der Frontmann der Kultband von Allerdisse trainieren und für die großen Tourneen fit machen.

Dieses Engagement fürs Muay Thai ist auch in Thailand nicht unbemerkt geblieben. Für seine sportlichen Leistungen und besonderen Verdienste beim Ausüben des Nationalsportes ist Allerdisse zuletzt mit dem ‚Goldenen Mongkon‘ ausgezeichnet worden. Muay-Thai-Legende Burklerk Pinsinchai überreichte dem 48-Jährigen diese besondere Ehrung persönlich. Sebastian Kalenberg

Die Kampfschule befindet sich in Wersten an der Harffstraße 53. Je nach Kursus kostet das Training ab 39 Euro pro Monat. Weitere Informationen und Trainingszeiten unter www.kaminari.de, Kontakt unter Telefon 0177 5646520 oder 0211 774707 sowie per Email an info@kaminari.de.

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