Denn beim 12. Grand Prix für gleichgeschlechtliche Paare in Düsseldorf konnten sich Wenzel und Herrbach durchsetzen und belegten in ihrer Leistungsklasse den ersten Platz. 33 Paare aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Dänemark kamen zu dem Turnier, das der Tanzsportclub "conTAKT" inzwischen zum fünften Mal im Boston Club ausrichtet: "mit stetig steigenden Teilnehmerzahlen", sagte die zweite Vorsitzende Heidi Richter stolz. Männer tanzen dabei mit Männern, Frauen mit Frauen.

Wie bei jedem anderen Tanzturnier auch traten die Paare mehrfach an und versuchten die Wertungsrichter beim langsamen Walzer, beim Cha Cha Cha, Rumba oder Jive zu überzeugen. War man als Besucher eine Weile da, fiel kaum noch auf, dass es sich um gleichgeschlechtliche Tanzpaare handelte. Vielmehr achtete man auf die Abfolge der Schritte, die eindrucksvollen Hebefiguren und die sich zum Takt bewegenden Körper. Nur die Führungswechsel, die für den gleichgeschlechtlichen Paartanz typisch sind, könnten dem Kenner aufgefallen sein. Denn anders als sonst ist es hier nicht festgelegt, wer folgt und wer führt. Vielmehr wechselt dies in einer Choreographie hin und her: "Was eine zusätzliche Erschwernis für gleichgeschlechtliche Tanzpaare darstellt", wie die Pressewartin des Boston Clubs, Adelaide Dechow, befand.

Rund 130 Mitglieder zählt der im Jahr 1999 gegründete Tanzsportclub "conTAKT" inzwischen, und es werden immer mehr, sagt Christian Roman Wenzel: "Dabei ist es vor allem wichtig, einen Raum zu schaffen, wo es um die Freude am Tanzen geht und wo sich jeder wohlfühlen kann." Sandra Sainab Omar