Kesse Groupies und kuriose Spitznamen Talks über Düsseldorfs Punk-Kultur

Düsseldorf · Namhafte Zeitzeugen plauschten über kesse Groupies und kuriose Spitznamen. Da hält es Marcus Schönhoff für seine neue Talkreihe im Pitcher mit Adolph Knigge: „Man soll nie vergessen, dass die Gesellschaft lieber unterhalten als unterrichtet sein will.“

 Talkmaster Marcus Schönhoff mit Krupps-Bassist Rudi Esch, Brause-Gründer Thorsten Schaar, Punk-Urgestein Marcus „Opa“ Haefs (v.l.)

Talkmaster Marcus Schönhoff mit Krupps-Bassist Rudi Esch, Brause-Gründer Thorsten Schaar, Punk-Urgestein Marcus „Opa“ Haefs (v.l.)

Foto: Brigitte Pavetic

Als „Rock‘n‘Roll Headquarter Düsseldorf“ bezeichnen die Betreiber ihre Kneipe Pitcher an der Oberbilker Allee. Die Musik stand auch im Mittelpunkt der neuen „Talkshow“ am Dienstagabend. 
Als Gastgeber des Abends lud Marcus Schönhoff alias John Porno von der „The John Porno Punk Explosion“ drei spannende Gäste ein.
 Drei namhafte Düsseldorfer drückten sich im Pitcher, in dem dank modernster Virenfilter fast schon Frischluft-Ambiente herrschte, nacheinander das Mikro in die Hand, und es wurde keine Sekunde langweilig in den fast drei Stunden Bühnen-Performance.

Thorsten Schaar ist bekannt als Kommunikations-Experte bei Düsseldorf Tourismus. Er war aber auch einer der Erfinder der legendären Brause („Die Buchstaben für den Namen des Kulturvereins fanden wir auf dem Sperrmüll!“) in einer alten Tankstelle, mit den Celluloid-Suckers schrieb er Undergroundkino-Geschichte und schrieb für das Fußballmagazin „11Freunde“. Als leidenschaftlicher Fan in „Fortunas schlechten Zeiten“ animierte er die Menschen, Songs für den Fußballverein zu schreiben.

Die wiederum lässt Sänger und Punk-Urgestein Marcus „Opa“ Haefs als Fortuna-DJ bei den Spielen immer noch abspielen. Als zweiter Gast lüftete Haefs das Geheimnis um seinen Spitznamen: „Als es mit dem Punkrock los ging, hatte ich eine leichte Fußverletzung und ging statt an Krücken am Spazierstock. Da eh alle Spitznamen hatten, war ich halt der Opa.“ Mit seiner neuen Band Lazy Riots wird er übrigens am 15. Oktober im Pitcher auftreten.

Marcus Schönhoff sprach auch mit dem Autor und Krupps-Bassist Rudi Esch. Wie seine Vorredner auch sorgte Esch für viele Lacher ob kurioser Groupie-Erlebnisse auf Tour oder einfach lustiger Überraschungen: „In Helsinki traten wir mal auf einer Erotikmesse statt in einem Club auf.“ Am Freitag startet Rudi Eschs siebte Electricity-Conference. Im neuen Ratinger Hof treten King Kurt (Freitag) und Fehlfarben (Samstag) auf. Außerdem sind Vorträge und Musiker-Talks im Hotel Me and All geplant und eine Ausstellung in der früheren Galerie Mayer. Der deutsche Punk ist das Thema der Konferenz.

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