Weihnachten Singen op Rheinisch in der Tonhalle

Düsseldorf · Dass sich an einem Sonntag im Advent jedes Jahr Kinderchöre und -orchester in der Tonhalle zum "Düsseldorfer Weihnachtssingen" treffen, ist mittlerweile Tradition – schließlich wird das Konzert bereits seit 28 Jahren veranstaltet.

 In der Tonhalle sangen die Chöre der Roland- und der Maxschule.

In der Tonhalle sangen die Chöre der Roland- und der Maxschule.

Foto: Schaller,Bernd

Dass sich an einem Sonntag im Advent jedes Jahr Kinderchöre und -orchester in der Tonhalle zum "Düsseldorfer Weihnachtssingen" treffen, ist mittlerweile Tradition — schließlich wird das Konzert bereits seit 28 Jahren veranstaltet.

So heimatnah wie gestern war es jedoch selten. Zum 725. Stadtgeburtstag in diesem Jahr beschäftigte sich das gesamte musikalische Programm mit den Traditionen des Rheinlands. "Und weil nichts die Tradition so sehr wie Sprache manifestiert, wollen wir heute auf Platt singen", sagte Udo Flaskamp, Moderator des Singens, zur Begrüßung. Dazu hatte die Düsseldorfer Mundart-Künstlerin Monika Voss bekannte Weihnachtslieder op Rheinisch übersetzt und sie mit den Chören der Roland- und der Maxschule einstudiert. So wurde etwa "Ihr Kinderlein, kommet" zu "Ehr Pänze, ehr Blare".

Für die neunjährige Paula von der Maxschule war der Auftritt auf Platt besonders aufregend. Denn sie sang nicht nur im Chor mit, sondern durfte auch Monika Voss' Gedicht "Dat Geschenkejedöns" mit anderen Kindern auf der Bühne aufsagen: "Plattsprechen ist gar nicht so schwer. Man muss das genauso üben wie hochdeutsche Texte", sagt sie. Ähnlich sieht es Sönke. Seit dem Sommer singt er im Chor der Rolandschule und hatte gestern seinen ersten großen Auftritt:

"Ich war sehr aufgeregt, aber auf der Bühne zu stehen, war ein tolles Gefühl", sagt er. Und Plattdeutsch? Ist für den Achtjährigen auch kein Problem: "Mein Papa macht manchmal Späße auf Platt. Deshalb kann ich das schon ein bisschen", sagt er stolz. Allerdings kamen nicht nur die Kinderchöre zum Einsatz: Musik gab es auch vom Bläserensemble der Düsseldorfer Symphoniker und dem Kinderorchester der Tonhalle. Dazu erzählte Wolfgang Welter eine Weihnachtsgeschichte und las Gedichte bekannter Schriftsteller wie Heinrich Heine und Rose Ausländer.

Und auch das Publikum durfte mitsingen — op Rheinisch und auf Hochdeutsch. Organisiert wurde das Konzert von der Tonhalle und der Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Heimat- und Bürgervereine (AGD). Diese empfing deshalb vorher Freunde und Wegbegleiter im Grünen Gewölbe. Darunter waren etwa Andreas Goßmann vom Vorstand der Stadtsparkasse, Esther Betz, Vorsitzende der Anton-Betz-Stiftung der Rheinischen Post, und Vertreter der Heimatvereine. Laura Ihme

(lai)
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