André Eisermann Schauspieler fühlt sich in Düsseldorf zu Hause

Düsseldorf · Geboren ist er in Worms, aufgewachsen auf allen Kirmesplätzen in Deutschland, sesshaft werden will er jetzt in Düsseldorf: André Eisermann, Theater- und Filmschauspieler, ist richtig glücklich mit seinem neuen Wohnsitz in Düsseltal.

 Lebt seit einem Jahr in Düsseldorf und kann sich vorstellen, hier sesshaft zu werden: der Schauspieler André Eisermann.

Lebt seit einem Jahr in Düsseldorf und kann sich vorstellen, hier sesshaft zu werden: der Schauspieler André Eisermann.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Geboren ist er in Worms, aufgewachsen auf allen Kirmesplätzen in Deutschland, sesshaft werden will er jetzt in Düsseldorf: André Eisermann, Theater- und Filmschauspieler, ist richtig glücklich mit seinem neuen Wohnsitz in Düsseltal.

"Ich mag die Stadt, es ist ein Stück Heimat für mich." Kein Wunder: Eisermann, der einer Schausteller-Familie entspringt, hat einen Teil seiner Kindheit auf dem Kirmesplatz in Oberkassel oder bei den Verwandten verbracht. Diese Familie Tscheike lebt nach wie vor in der Stadt. "Im Wohnwagen am Rotkäppchenweg", lacht Eisermann und freut sich schon auf den nächsten Besuch dort.

Und natürlich auf sein nächstes Gastspiel auf einer Düsseldorfer Bühne: Nach vielen erfolgreichen Filmen (Go Trabi Go, Kaspar Hauser, Schlafes Bruder) und Theaterproduktionen (Bayrisches Staatsschauspiel, Münchner Kammerspiele, Nibelungenfestspiele in Worms, Theater an der Kö) ist Eisermann jetzt auf Tournee mit seiner Interpretation von den "Leiden des jungen Werther" von Goethe. "Daraus machen wir einen tollen Abend, verteilen Werthers Echte Bonbons, lassen Dagmar Berghoff und Will Quadflieg Texte via Leinwand sprechen", so der 47-Jährige. Am 14. April ist er anlässlich seiner Tour durch 20 Städte damit im Capitol zu Gast. Titel des Abends: "Goethe. Werther. Eisermann." Diese Popkultur von Goethe zu vermitteln, mache ihm zurzeit am meisten Spaß. Ihm sei es wichtig, "Gehalt" auf die Bühne zu bringen, gegen das Mittelmaß seine Zuschauer zu faszinieren und natürlich zu unterhalten.

Bis zur Premiere des Werthers in Berlin und dem Auftritt in Düsseldorf reist Eisermann durch die Lande, in dieser Woche ist er bei der Berlinale, viel Zeit verbringt er aber auch in seinem Zweitwohnsitz auf Mallorca. Aber eigentlich schlägt sein Herz für Düsseldorf. Mit seinem Partner genießt er es, um den Unterbacher See zu laufen, mal schnell nach Amsterdam zu fahren, auf dem Carlsplatz Reibekuchen zu essen oder ein paar Meter weiter in die Carlstadt zu gehen. "Dieser Stadtteil erinnert mich immer an Weimar." Am allerliebsten aber geht er auf die Rheinwiesen, auf den Kirmesplatz. "Wenn ich das Kopfsteinpflaster dort sehe, werde ich sofort an meine Kindheit erinnert." Seine Großmutter lebte hier, Max Schmidt, seiner Zeit der stärkste Mann der Welt, war ihr Onkel. "Den kennen bestimmt noch viele ältere Düsseldorfer, er war ja immer auf der Kirmes und ist mit Bären aufgetreten." Selbst mit Mitte 80 habe "Opa Maxe" noch Knobelspiele gemacht. Die Schausteller-Familie von Eisermann hat zudem ein Karussell betrieben, die "Reitschule", auf der in den 1920-er Jahren auch Frauen auf einem Pferd sitzen durften - eben auf diesem Karussell. Das 150 Jahre alte Fahrgeschäft gibt es immer noch: Es steht im Tiergarten in Worms, in der Stadt, in der nach wie vor die Mutter von André Eisermann lebt.

Anke Kronemeyer

(RP)
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