Vortrag Reinhold Messner berichtet im Capitol-Theater von den Weltbergen

Düsseldorf · Stau vor dem Parkplatz auf der Erkrather Straße, immer wieder Fragen nach Eintrittskarten an der Abendkasse, Gedränge am Eingang des Capitol theaters, je näher es auf 20 Uhr zugeht. Reinhold Messer, der an diesem Abend mit seinem Vortrag "Weltberge - die 4. Dimension" auftritt, ist so etwas wie der Popstar der Bergwelt.

 Reinhold Messner signierte eine Stunde lang seine Bücher.

Reinhold Messner signierte eine Stunde lang seine Bücher.

Foto: anne orthen

Die Wartezeit bis zum Beginn der Veranstaltung wird von den Zuschauern selber mit Erfahrungsberichten von Bergwanderungen verkürzt, Besuche in den Museumsschlössern, die Messner konzipiert hat, werden aufgezählt und gewertet, Erinnerungen an die vielen Besuche bei Lesungen Messners werden ausgetauscht.

"Mir ging es nie um Rekorde, mir ging es immer um das Ausgesetztsein in möglichst unberührter Natur und das Unterwegssein mit einem Minimum an Ausrüstung", korrigiert Messner sein Image als Abenteurer. Immerhin sprechen viele Erstbegehungen, die Besteigung aller 14 Achttausender und eine Längsdurchquerung Grönländs für den Mut des 1944 in Südtirol geborenen Messner. Den Zuhörern erklärt er, was es mit dem Titel des Abends auf sich hat: "Die vierte Dimension neben Länge, Breite und Höhe ist für mich die Begeisterung der Menschen für die Berge." Mit gestochen scharfen, dreidimensionalen fotorealistischen Abbildungen von dreizehn Bergmassiven , die auf der Basis von Satellitenaufnahmen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt entstanden, möchte Messner die Begeisterung für die Weltberge mit anderen teilen. Und dass der Funke überspringt, ist bei dem Vortragsabend zu spüren. Auf die Frage nach seinen Plänen für die Zukunft antwortet Messner lakonisch: "Nur noch Filme zum Thema "Mensch und Wildnis."

Unter den Besuchern war auch der Ex-Präsident der Sektion Düsseldorf im Alpenverein, Klaus Dieter Noelte. "Er ist ein Freund von mir. Er ist auch Kunstmäzen und hat mir beim Aufbau der Museen in Südtirol sehr geholfen. Über seinen Besuch eben bei mir habe ich mich gefreut"sagt Messner. Für die Begegnung mit den Besuchern der Veranstaltung hatte er vor dem Auftrittsbeginn viel Zeit eingeplant.

Mit Seelenruhe konnte er so 60 Minuten an einem Tisch sitzen und geduldig seine zahlreichen Bücher signiert. Mit derselben Ausdauer hatten sich seine Fans mit den meist eben ersten gekauften Exemplaren in den Händen in der langen Warteschlange eingereiht. Seine Anhängerschar, die sich halbkreisförmig um ihn aufgebaut hat, scheint nicht genug Fotos von dem hageren Mann in der Steppjacke bekommen zu können. Messner, der Extrembergsteiger, nimmt das alles ohne sichtbare Regung hin.

(mjo)
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