Charity Gänsehautmomente bei der Operngala

Düsseldorf · Großartige Arien, zahlreiche Prominente aus der Stadtgesellschaft und ein hoher Spendenerlös für die Deutsche Aidsstiftung prägten die Operngala am Samstagabend.

 Florian Reuther und Kristel Degener (v.l.) von der Deutschen Aids-Stiftung zusammen mit Opern-Intendant Christoph Meyer (r.) und seiner Ehefrau Anka Grosser (2.v.r.).

Florian Reuther und Kristel Degener (v.l.) von der Deutschen Aids-Stiftung zusammen mit Opern-Intendant Christoph Meyer (r.) und seiner Ehefrau Anka Grosser (2.v.r.).

Foto: Endermann, Andreas (end)

Minutenlanger Beifall und kein Ende. Da standen sie nun, die elf brillanten Sängerinnen und Sänger, verbeugten sich wieder und wieder - und wurden einfach nicht von der Bühne gelassen. „Kleine Zugabe?“ fragte Dirigent Paolo Arrivabeni verschmitzt. Dann brauste „Somewhere“ auf, so stimmgewaltig, dass ein „da capo“ erzwungen wurde.

Das furiose Finale war nicht der einzige Gänsehaut-Moment der Jubiläums-Gala im Opernhaus zugunsten der Deutschen Aids-Stiftung. „Ich bin zum zehnten Mal Gastgeber und stolz auf diese Tradition“, sagte Intendant Christoph Meyer in seiner Begrüßung. Bisher traten über 100 Sänger aus 37 Nationen ohne Gage auf. Von den 1,4 Millionen Euro Spenden flossen 300.000 Euro in Projekte der Düsseldorfer Aidshilfe. „Natürlich wollen wir heute 1,5 Millionen erreichen“, wünschte sich Meyer. Es klappte, der Reinerlös am Samstag betrug 110.000 Euro.

 Chocolatier Heinz-Richard Heinemann, Joanne Nicholls und Steigenberger-Chef Carsten Fritz (v.l.).

Chocolatier Heinz-Richard Heinemann, Joanne Nicholls und Steigenberger-Chef Carsten Fritz (v.l.).

Foto: Endermann, Andreas (end)

Dass die Aids-Gala ein hochrangiges gesellschaftliches Ereignis ist, zeigten die glamourösen Roben und die prickelnde Erwartung im Foyer. Hochstimmung bei Kristel Degener und Florian Reuther vom Vorstand der Deutschen Aids-Stiftung: „Wir können uns auf den Zuspruch des Publikums verlassen.“ Dieter Haag Molkenteller, Kuratoriums-Vorsitzender der Gala: „Schön, dass Düsseldorfer Unternehmer unsere Arbeit unterstützen.“ Dazu gehören Julia Piras, Geschäftsführerin von Bucherer (sie stattet die Sängerinnen mit kostbarem Schmuck aus), Chocolatier Heinz-Richard Heinemann und Carsten Fritz, Chef im Steigenberger Parkhotel: „Ich engagiere mich gern im Kampf gegen Aids. Alle Künstler wohnen bei mir.“ Ein Stammgast ist Albert Eickhoff. „Ich habe diese Veranstaltung vor zehn Jahren mit aus der Taufe gehoben“, sagte der Mode-Unternehmer, begleitet von Tochter Susanne und Schwiegersohn Stefan Asbrand-Eickhoff. Couture-Sammlerin Monika Gottlieb (mit extravagantem Collier von Alan Anderson): „Ich bin um sechs Uhr aufgestanden, war in Maastricht, Antwerpen und Brüssel. Geht doch!“ Dann strömten 1300 Zuschauer in den Saal. „Das volle Haus überrascht mich nicht, uns erwartet ein musikalischer Genuss“, sagte Oberbürgermeister und Schirmherr Thomas Geisel.

 Albert Eickhoff mit Tochter Susanne Asbrand-Eickhoff und Schwiegersohn Stefan Asbrand-Eickhoff (v.l.).

Albert Eickhoff mit Tochter Susanne Asbrand-Eickhoff und Schwiegersohn Stefan Asbrand-Eickhoff (v.l.).

Foto: Endermann, Andreas (end)

Internationalen Stars wie Rosa Feola (hingebungsvoll als „Mimi“), Ruzan Mantashyan (mit bezaubernder „Juwelenarie“) oder Yosep Kang absolut ebenbürtig: die Ensemble-Mitglieder Jorge Espino, Bogdan Talos und Bogdan Baciu. Nach der beschwingten Ouvertüre der Düsseldorfer Symphoniker kam Joachim Llambis Premiere als Gala-Moderator. Der strenge Juror von „Let´s Dance“ leistete sich kleine Stolperer auf dem Opernparkett, zog sich aber charmant aus der Affäre. Lustigster Versprecher: „der koreanische Sopranist - äh, Tenor.“ Trotzdem ein gelungener Abend.

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