Open-Air-Kino Christian Ulmen und die italienische Ehre

Düsseldorf · Italiener und Deutsche: Vom Zusammenprall dieser Kulturen können die Düsseldorfer ein Liedchen singen - gibt es doch eine sehr große italienische Gemeinde am Rhein.

 Schauspieler Christian Ulmen kam gestern zur Premiere seines Films "Antonio, ihm schmeckt's nicht" ins Commerz Real Cinema.

Schauspieler Christian Ulmen kam gestern zur Premiere seines Films "Antonio, ihm schmeckt's nicht" ins Commerz Real Cinema.

Foto: Andreas Endermann

Welche Herausforderungen deutsche Sachlichkeit und südeuropäisches Temperament bergen, weiß auch Christian Ulmen gut. Der Schauspieler hatte mit der Komödie "Maria, ihm schmeckt's nicht" vor fünf Jahren einen großen Kinoerfolg. Er spielte Jan, der sich in eine junge Deutsch-Italienerin verliebt und beim Treffen seiner Schwiegereltern an den Rand der Verzweiflung gebracht wird. Gestern Abend stellte Christian Ulmen im Commerz Real Cinema am Rhein die Fortsetzung dieses Films vor: "Antonio, ihm schmeckt's nicht". Begleitet wurde Ulmen vom Regisseur Sven Unterwaldt, Mina Tander (spielt seine Frau Sara) und Alessandro Bressanello, der in die Rolle des Schwiegervaters schlüpft. "Im Film geht es um Schwiegervater Antonio, der uns als junges Paar auf die Hochzeitsreise nach New York folgt", sagt Christian Ulmen. Dabei zeigt sich, wie unterschiedlich die Männer sind: auf der einen Seite der nüchterne Deutsche, auf der anderen Seite der italienische Vater und seine Familienehre. "Antonio klebt an den beiden wie an einer Klette", erzählt Ulmen. "Man versucht, ihn loszuwerden, und - schwupps! - ist er wieder da." Christian Ulmen, so sagt Regisseur Unterwaldt, sei der Beste für die Rolle. "Christian hat ein Gespür für Sprache und Timing. Er macht Sätze zu Pointen." Mina Tander und Ulmen würden ein wunderbares Paar abgeben, fügt er hinzu. "Schwiegervater" Alessandro Bressanello sagt, der Film zeige auf eine witzige Weise, wie Italiener in Deutschland leben. "Italiener im Ausland versuchen, ihre Kultur und ihre Familienwerte zu bewahren." Unterwaldt nickt. "Antonio hat sich in Deutschland ein kleines Italien aufgebaut." Kein Wunder also, dass Schwiegerpapa immer ein Auge hat auf seine Tochter und den drögen deutschen Schwiegersohn.

Auf die Deutschlandpremiere in Düsseldorf habe sich Ulmen gefreut, er sei aber auch besorgt gewesen. "Ein Open-Air-Kino ist für mich eine Premiere", sagt er und erzählt, er habe den Tag über dauernd per Wetter-App die Voraussage beobachtet. Was, wenn es regnet? "Dann hat Mina Tander etwas Warmes für mich dabei." Das war aber kaum nötig. Die dunklen Wolken zogen am Abend ab, die Premiere ging trocken über die Bühne.

Mit "Antonio, ihm schmeckt's nicht" hofft das Filmteam, an den Erfolg von "Maria, ihm schmeckt's nicht" anzuschließen. Immerhin rund 1,3 Millionen Zuschauer kamen damals ins Kino. Durch die Deutschland-Premiere gestern können die Produzenten schon mal 1500 Besucher verzeichnen. Am 18. August startet der Film in vielen Kinos. Holger Lodahl

(RP)
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