Theater An Der Kö Neues Stück zeigt freche Alte und strebsame Junge

Düsseldorf · Unglaublich boulevardesk sei das Stück "Wir sind die Neuen", sagt Regisseur René Heinersdorff: "generationenübergreifend, mit komödiantischen Konflikten und Happy End. Es passt perfekt in unser Theater." Am Freitag ist Premiere. Vorlage war der gleichnamige Film von Ralf Westhoff, in dem unter anderen Ulrike Kriener und Heiner Lauterbach in den Hauptrollen zu sehen sind.

 Diese muntere Truppe spielt ab Freitag in dem Stück "Wir sind die Neuen" im Theater an der Kö.

Diese muntere Truppe spielt ab Freitag in dem Stück "Wir sind die Neuen" im Theater an der Kö.

Foto: Andreas Endermann

Unglaublich boulevardesk sei das Stück "Wir sind die Neuen", sagt Regisseur René Heinersdorff: "generationenübergreifend, mit komödiantischen Konflikten und Happy End. Es passt perfekt in unser Theater." Am Freitag ist Premiere. Vorlage war der gleichnamige Film von Ralf Westhoff, in dem unter anderen Ulrike Kriener und Heiner Lauterbach in den Hauptrollen zu sehen sind.

Der Film spielt in München und greift eine Problematik auf, die Heinersdorff auch in Düsseldorf für hochaktuell hält: "Menschen, die in unserer Stadt geboren sind, finden im Alter keine bezahlbare Wohnung mehr. Ein Unding." Aus finanzieller Not schließen sich in "Wir sind die Neuen" drei alte Kumpel zusammen. Ihre Wohngemeinschaft trifft auf eine andere mit drei Studenten. Die sind so ganz anders als erwartet, frönen nicht dem lustigen Leben, sondern vergraben sich in ihre Arbeit. Die drei "alten Hasen" spielen im "Theater an der Kö" Simone Rethel, Joachim Luger und Lutz Reichert. Sie alle haben hier schon mehrere Auftritte hinter sich. Dagegen ist das "Jungvolk" neu am Haus. Die Frankfurterin Katarina Schmidt freut sich: "Ich werde wegen meines lieblichen Aussehens oft in Kleinmädchenrollen gesteckt. Endlich darf ich mal die Rotzgöre rauslassen." Auch Julie Stark mag Kontraste: "Als überspannte Barbara habe ich ein ziemlich großes Maul. Privat bin ich das Gegenteil, weich und unterspannt." Florian Gierlichs ist es wichtig, dass man die nicht auf Anhieb sympathischen Studenten versteht: "Sie stehen unter gesellschaftlichen Zwängen und müssen unter Druck Leistung bringen."

Heinersdorff bestätigt das: "Es wäre nicht fair, die jungen Streber gegen die ausgeflippten Alten antreten zu lassen. Beide haben Recht und Unrecht zugleich."

Für Joachim Luger ist die Theaterzeit eine willkommene Abwechslung zur "Lindenstraße", wo er seit immerhin 31 Jahren den Vater Beimer gibt. "Als Sorgen beladener und an Parkinson erkrankter Mann in der Serie lebe ich in der Komödie förmlich auf." Das Ensemble kommt direkt aus Essen, wo Heinersdorff als neuer Hausherr im "Theater im Rathaus" mit dem Stück seinen Einstand gab. Besonders glücklich ist Simone Rethel. Bis zum Tod ihres Ehemannes Johannes Heesters hatte die Schauspielerin viele Jahre pausiert. René Heinersdorff holte sie danach auf die Bühne zurück: "Dass ich wieder so gut Fuß fassen konnte, verdanke ich nur ihm."

(go)
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