Luftfahrt Mit dem Gasballon über die Alpen
Düsseldorf · Start war um 22.10 Uhr in Düsseldorf, Ziel nur einen Tag später um 14 Uhr das italienische Verona: Die Fahrt dorthin bewältigten die Fahrer weder in Zug oder Auto, sondern in luftiger Höhe mit dem Gasballon.
An Bord: der viermalige Ballonweltmeister Wilhelm Eimers (64), der seinem Piloten und Sohn Benjamin Eimers (29) zur Seite stand, sowie der belgische Ballonfahrer Ramses Vanneste (33), der seine erste Alpenüberquerung im Gasballon machte. Eimers ist zwar Duisburger, startet aber für den Düsseldorfer Aero-Klub. Er hat seine Lizenz seit 1979, seit 1983 ist er Mitglied im Aero-Klub.
Der Bericht der drei klingt beeindruckend. Zuerst ging es in einer Höhe von 1500 Metern Richtung Bergisches Land mit Kurs auf den Luftraum des Köln/Bonner Flughafens. Gegen 3 Uhr fuhr man über den Taunus und über Frankfurt weiter Richtung Alpen. Alles mit 40 Stundenkilometern. "Die winterlichen Temperaturen in dieser Vollmondnacht waren mit nur drei Grad noch gut auszuhalten", so das Trio. Sie ließen alle anderen Ballonfreunde weltweit an der Nachtfahrt teilnehmen: Über einen Tracker konnten diese den Fahrtverlauf im Internet verfolgen.
Die Alpen wurden in einer Höhe von 3200 Metern bei Tageslicht überfahren. "Bevor die Sonne um 8. 30 Uhr aufging, wurde es bei minus 15 Grad ziemlich kalt", erzählen die Fahrer in ihrem Bericht. Gut 200 Kilometer Alpen mussten sie noch bewältigen. Mit der Überfahrt der 4000 Meter hohen Dolomiten musste der Gasballon, auch wegen der Höhenwinde, auf 5300 Meter aufsteigen, um den Turbulenzen auszuweichen.
Die Landung in Verona dann war flott und problemlos, erzählen die Fahrer, die schon wieder in Düsseldorf beziehungsweise Duisburg angekommen sind. Mit dieser Tour haben sie sich in die Geschichtsbücher der Ballonfahrt eingeschrieben. Denn erst zweimal ist es Ballonfahrern überhaupt bisher gelungen, vom Rheinland komplett über Deutschland zu fahren, um die Alpen zu überqueren. Die letzte Fahrt liegt mehr als 25 Jahre zurück.
