Altstadt Letzte Party im "Dr. Jazz"

Düsseldorf · Der Dresscode am letzten Abend im "Dr. Jazz" beziehungsweise "Doc Music", wie die Kneipe seit drei Jahren hieß, war klar: So viele Haartollen à la Elvis und so viele Petticoats hat man schon lange nicht mehr auf so kleinem Raum gesehen. Nach 46 Jahren schloss der legendäre Jazz-Keller an der Flinger Straße für immer seine Pforten. Einst war er von Lou Dassen direkt neben dem Uerige gegründet und zuletzt von Dieter Roggon als "Doc Music" weitergeführt worden.

Der Dresscode am letzten Abend im "Dr. Jazz" beziehungsweise "Doc Music", wie die Kneipe seit drei Jahren hieß, war klar: So viele Haartollen à la Elvis und so viele Petticoats hat man schon lange nicht mehr auf so kleinem Raum gesehen. Nach 46 Jahren schloss der legendäre Jazz-Keller an der Flinger Straße für immer seine Pforten. Einst war er von Lou Dassen direkt neben dem Uerige gegründet und zuletzt von Dieter Roggon als "Doc Music" weitergeführt worden.

Wie es mit den Kellerräumen unterhalb der Strauss-Filiale, die einem Autokonzern gehören, weiter geht, ist noch nicht raus. Wie es heißt, sei künftig eine gastronomische Nutzung geplant. Zum Abschied ließen es die treuen Gäste, die zum Teil aus der ganzen Region angereist waren, am Samstag aber noch einmal richtig krachen, war Party bis zum frühen Morgen angesagt. Für die Musik sorgte die Band "Collie and the Steamrollers", die in der letzten Zeit zu einer Art Hausband im "Doc Music" geworden war: Die Musiker Colja Schliewa, Andreas Berger und Thorsten Käppler sorgten mit Rock'n'Roll und Rhythm'n' Blues zuletzt mindestens einmal im Monat für Stimmung im Laden.

Denn die Zeiten, wo der klassische Jazz etwa mit Mr. Acker Bilk oder Monty Sunshine die Gäste von weit her anlockte, waren dort schon länger vorbei. "Es wird immer schwerer, mit live auftretenden Bands noch ein Publikum zu finden", berichtet Dieter Roggon. Vor allem junge Leute seien in ihren Hörgewohnheiten inzwischen durch die Technik enorm anspruchsvoll, um nicht zu sagen, verwöhnt. so Roggon. Damit hatten die "Doc Music"-Besucher am Samstag aber nichts im Sinn: Kaum legten "Collie and the Steamrollers" los, hielt es die eingefleischten Rockfans nicht länger an ihren Stehplätzen: Spontan legten einige Pärchen eine flotte Sohle aufs – wenn auch schmale – Parkett.

(ch)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort