Lesung in Düsseldorf Schauspieler Kai Wiesinger plaudert über das Älterwerden

Düsseldorf · Warum manche Männer wie Playmobilfiguren aussehen und warum es nicht auf ein Sixpack ankommt, erzählte der Schauspieler Kai Wiesinger bei einer Lesung seines Buches „Der Lack ist ab“ in der Mayerschen Buchhandlung.

 Der Schauspieler Kai Wiesinger im Gespräch mit RP-Redakteurin Anke Kronemeyer, die die Veranstaltung moderierte.

Der Schauspieler Kai Wiesinger im Gespräch mit RP-Redakteurin Anke Kronemeyer, die die Veranstaltung moderierte.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Seine Lesung in der Mayerschen Buchhandlung nahm der Schauspieler Kai Wiesinger zum Anlass, um die Landeshauptstadt kulinarisch zu entdecken, wie er zu Beginn der Veranstaltung erzählte: „Ich habe eben in Düsseldorf köstlich gegessen.“ Auf das Alt habe er beim Essen aber verzichten müssen, denn er dürfe zurzeit nur glutenfreies Bier trinken.

Eigentlich war Wiesinger aber vorbeigekommen, um sein aktuelles Buch „Der Lack ist ab“ vorzustellen. Es basiert auf einer Serie, die er zusammen mit seiner Ehefrau Bettina Zimmermann gedreht hat. In dem Spiegel-Bestseller beschreibt Wiesinger auf unterhalt­same Art die Tücken des Alterns und wie man damit umgeht. Wo­rauf muss Mann achten, wenn er sich die Haare färbt, was für den Autor eine ganz normale Sache ist, wie er betonte. „Einige Menschen sehen nach übermäßigem Färben aus wie ein Playmobil-Männchen“, warnte der 53-Jährige. Wiesinger hat allerdings weniger Angst vor grauen Haaren als vor einer Glatze: „Haarausfall ist mein schlimmster Albtraum.“

Die Veranstaltung war jedoch keine klassische Lesung: Immer wieder suchte der 53-jährige Schauspieler Kontakt zu seinem Publikum, zeigte sich zum Beispiel geschockt, als jemand ein Gähnen nicht verbergen konnte. „Ich habe immer so einen Schiss, die Leute zu langweilen“, sagte er, wurde aber sofort beruhigt.

Allgemein nahm der Autor – wie in seinem Buch – kein Blatt vor den Mund: „Ich fühle mich hier wie ein Sitz-Zwerg. Das ist ja wie ein Kinderpicknick“, sagte er über seinen Platz. Und auch die charmante Frage der Moderatorin und RP-Redakteurin Anke Kronemeyer, „Können Sie beim Lesen gleichzeitig das Mikro halten, obwohl Sie ein Mann sind?“, nahm er locker. Über seine Schauspielkollegen plauderte er ebenfalls gerne. „Désirée Nosbusch erzählte bei einem Essen, dass sie sich immer die Speisekarte fotografiert und sie dann auf dem Handy großzieht, um sie lesen zu können“, berichtete der Schauspieler.

Am Ende zeigte sich, dass Wiesinger mit dem Altern doch recht entspannt umgeht. „Ich fühle mich zwar im Moment wohler, wenn ich ein wenig Farbe auf den Haaren habe, aber eigentlich sind Haare färben oder ein Sixpack total belanglos. Am Ende zählt nur, dass man glücklich ist und toll älter wird“, erzählte er, bevor er den Zuschauern noch für Fotos und Autogramme zur Verfügung stand.

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