Vernissage Kunstschau mit Düsseldorfer Gesichtern
Düsseldorf · Samstagabends zur Sportschau-Zeit zu einer Vernissage einladen, was für eine Schnapsidee. Da kommt doch bestimmt kaum einer? Weit gefehlt: Der Andrang in der Galerie „Noir blanche“ – vor zwei Jahren vom Düsseldorfer Fotografen Volker Marschall vis-à-vis der Hochschule gegründet – war riesig.
(dh) Samstagabends zur Sportschau-Zeit zu einer Vernissage einladen, was für eine Schnapsidee. Da kommt doch bestimmt kaum einer? Weit gefehlt: Der Andrang in der Galerie „Noir blanche“ – vor zwei Jahren vom Düsseldorfer Fotografen Volker Marschall vis-à-vis der Hochschule gegründet – war riesig. In dem umgebauten ehemaligen Kolonialwarenladen von 1909 an der Rather Straße 34 knubbelten sich die Gäste. Dieter Nuhr und seine Frau Jutta (beide kamen gerade aus dem Urlaub und starten demnächst eine Reise nach Georgien), Schauspieler Armin Rohde mit Stirnband und Kamera um den Hals gehängt, Oberbürgermeister Thomas Geisel mit Fortuna-Schal, heiser und noch voll im Glück nach dem 4:1-Sieg der Fortuna, Hans Lux, der Werbefotograf, bei dem der weltberühmte Peter Lindbergh sein Handwerk gelernt hat, Fotograf und Ausstellungsmacher Wolfgang Sohn, Christiane Oxenfort (Düsseldorf Festival), Alex Iwan (Textschwester) und DFB-Vizepräsident Rolf Freymuth – sie alle waren gekommen, um die Ausstellung ihrer Porträts zu erleben.
Denn Ralf Schilberg, Fotograf und eigentlich Leiter der „Digitalen Stadt“, präsentierte erstmals in einer eigenen Schau seine „duesseldorf faces“. Diese schwarz-weiße Serie zeigt stets Personen im Spiel zwischen Licht und Dunkelheit. Ein großer Anteil des Bildes und der Person bleiben dabei im Dunkeln verborgen. Ausgerüstet mit seiner Kamera, einem schwarzen Tuch und einer Lichtquelle sucht Schilberg seine „Models“ am Arbeitsplatz oder in der Wohnung oder an einem beliebigen Ort ihrer Wahl auf und inszeniert sie sehr reduziert und stilsicher in eigenwilliger Pose. So entstand beispielsweise das Foto von Dieter Nuhr vor einem Auftritt des Kabarettisten in seiner Garderobe in der Grugahalle Essen. OB Geisel ließ sich in der Alten Kämmerei ablichten.
Bis 6. Juli sind in der „Noir blanche“-Galerie zudem Fotografien aus Schilbergs Reihe „black tide / white tide“ zu sehen. Beim Spiel der Gezeiten steht jedoch nicht das Schauspiel der Natur im Mittelpunkt, sondern ein Model am Strand in schwarzer und in weißer Kleidung.