Art Watching Apéro Künstler Pe Hagen hat ein offenes Haus

Düsseldorf · Seine Skulpturen haben so ausgefallene Namen wie "Galoppierender Wahnsinn in der Kurve", "Gekommen, um zu bleiben ..." oder "Singing GAYlien". Inspiriert sind sie von den Eindrücken und Ideen, die der Düsseldorfer Künstler Pe Hagen alias Patrick Hagen zu ausgefallenen Plastiken verarbeitet. Manche seiner Kunstwerke wirken ein bisschen außerirdisch, fast alle fordern die Fantasie heraus. Und das soll auch so sein, denn sie sollen "irritieren, amüsieren und polarisieren".

 Manche mögen's ungewöhnlich: Der Künstler Pe Hagen mag Gold und Kunstfreunde um sich herum.

Manche mögen's ungewöhnlich: Der Künstler Pe Hagen mag Gold und Kunstfreunde um sich herum.

Foto: Andreas Bretz

Seine Skulpturen haben so ausgefallene Namen wie "Galoppierender Wahnsinn in der Kurve", "Gekommen, um zu bleiben ..." oder "Singing GAYlien". Inspiriert sind sie von den Eindrücken und Ideen, die der Düsseldorfer Künstler Pe Hagen alias Patrick Hagen zu ausgefallenen Plastiken verarbeitet. Manche seiner Kunstwerke wirken ein bisschen außerirdisch, fast alle fordern die Fantasie heraus. Und das soll auch so sein, denn sie sollen "irritieren, amüsieren und polarisieren".

Im Schwarzwald geboren und aufgewachsen absolvierte Pe Hagen zunächst eine Ausbildung zum Vergolder. Anschließend lebte und arbeitete er vier Jahre in Berlin, wo er sein handwerkliches Können weiterentwickelte. So konnte er die Aufmerksamkeit einer renommierten Düsseldorfer Vergolderei gewinnen, die ihm prompt eine Stelle anbot. Seit 1997 lebt Hagen nun bereits in der Landeshauptstadt und fühlt sich längst zuhause, auch wenn er den Schwarzwald nach wie vor als seine Heimat bezeichnet. Bis er sich vor vier Jahren als freischaffender Künstler selbstständig gemacht hat, arbeitete er in seinem erlernten Beruf, schuf viele Arbeiten, insbesondere außergewöhnliche Spiegelrahmen. "Irgendwann hatte ich den großen Wunsch, Strukturen und Formen aus der Natur, die mich sehr faszinierten, in Kunstwerke zu transformieren", erinnert sich der 46-Jährige. Im Kunsthandwerk, so Hagen, sollen die Arbeiten stets einen Nutzen haben. Als Künstler schafft er mit seinen Plastiken und Skulpturen nun Werke ganz speziellen Nutzens, Kunst eben. Das Vergolden seiner Arbeiten war in der Anfangsphase seiner künstlerischen Karriere sein Markenzeichen.

Wie alle Künstler hat sich auch Pe Hagen von Anfang an immer wieder gefragt, wie er seine Kunst dem Publikum am besten zugänglich machen könne. Zwar hatte er einige Einzel- und Gruppenausstellungen, wünschte sich aber immer ein offenes Atelier zur Präsentation seiner Skulpturen. Vor zwei Jahren bot sich ihm dann die Möglichkeit, zusammen mit einem anderen Künstler ein Gemeinschaftsatelier mit großen Schaufenster zu beziehen. Es habe ihm viel Spaß gemacht, dort zu arbeiten und gleichzeitig seine Arbeiten auszustellen, sagt Hagen. "Als der Mietvertrag dort auslief, habe ich mich deshalb gleich nach passenden Räumlichkeiten für ein eigenes offenes Atelier umgesehen", erzählt der Künstler. Ende April wurde er in Unterbilk fündig und hat dort nun einen großen Ausstellungsraum und auch genügend Platz zum Arbeiten. Und immer, wenn er arbeitet, ist die Tür seines Ateliers weit offen. "Jeder, der Lust hat, eine Runde durch meine Ausstellung zu gehen oder mir bei der Arbeit zusehen möchte, ist herzlich willkommen", sagt Hagen. Es gefällt ihm, wenn Besucher ihm über die Schulter schauen, während ein neues Werk entsteht. Zudem ist ihm sehr daran gelegen, zu zeigen, wie gut man mit seiner Kunst leben kann. So lassen sich die Plastiken auf den Boden oder auf Sockel stellen, genauso gut können sie aber auch an der Wand oder von der Decke herab hängen - entsprechend der jeweiligen räumlichen Möglichkeiten.

Und weil er neben Kunst und Geselligkeit auch eine Leidenschaft für gute Weine und gutes Essen hat (er koche hervorragend, sagen seine Freunde), entstand die Idee eines wöchentlichen Termins. Jeden Freitagabend findet nun in seinem Atelier ein "Art Watching Apéro" statt, bei dem sich Freunde, Nachbarn und alle Kunstinteressierten bei einem Glas Wein und hausgemachtem Fingerfood treffen, miteinander ins Gespräch kommen und natürlich seine neuesten Objekte besichtigen können.

Beate Werthschulte

(RP)
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