Optimismus scheint die Grundstimmung zu sein, und diese Einschätzung wurde vom Präsident des Handelsverbandes, Michael Radau, denn auch kräftig gestützt. Der tat zwar das, was man von allen Präsidenten solcher Verbände erwartet und hob mahnend hier und da den Finger, kritisierte vor allem die neue Rundfunkgebührenregelung, die die kleinen Betriebe hart trifft. Aber Radau war bei seinem ersten Jahresempfang in diesem Jahr (er hatte 2013 Friedrich Conzen beerbt), vor allem angetreten, der oft verzagten Branche Mut zu machen. Dazu erinnerte er an die Bedeutung des Einzelhandels ("Ohne Einzelhandel keine Kultur"), pries die Händler als Motor der Stadtentwicklung und holte auch das Schreckgespenst Amazon aus der Drohkulisse: Natürlich müsse man mit solchen Neuerungen fertig werden, und nicht immer sei die Eröffnung eines eigenen Online-Versands die Lösung. Aber Tatsache ist auch, so Radau, dass Amazon die lokale Bindung fehlt ("Amazon sponsert keinen einzigen Sportverein in den Städten") und das Beispiel Abercrombie & Fitch zeige, dass auch junge Leute das Shopping-Feeling erleben wollen. Von Wirtschaftsminister Garrelt Duin wurde er in dieser Einschätzung noch unterstützt. Der SPD-Mann, eben noch in Berlin gewesen, pries den Einzelhandel als starken Motor der NRW-Wirtschaft, verwies auf in Folge gute Umfrageergebnisse bei der Frage nach dem Konjunkturklima, — machte aber auch klar, wie stark der Druck des Handels online den Handel unter Druck setzt.