Gastronomie in Düsseldorf Das Catz-Café wird verschenkt

Düsseldorf · Er bereue nichts, sagt der Catz-Café-Betreiber Nicolas Pothmann. Vor zwei Jahren eröffnete er den Streichelzoo für Katzenfans, doch so ganz rentierte sich das Projekt am Ende dann doch nicht. Nur greift er zu konsequenten Maßnahmen: Er will das Catz-Café verschenken.

 Das Catz Café an der Münsterstraße in Pempelfort wird verschenkt, Nicolas Pothmann (l.) und Markus Eirund erklären die Hintergründe.

Das Catz Café an der Münsterstraße in Pempelfort wird verschenkt, Nicolas Pothmann (l.) und Markus Eirund erklären die Hintergründe.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Gerade einmal zwei Jahre sind rum, und schon hat es sich ausgemauzt im Catz-Café in Pempelfort. Dabei hatte alles so hoffnungsvoll begonnen: Gastronom und Katzen-Freund Lutz Spendig sahnte in der Vox-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ für seine edlen Katzenmöbel 80.000 Euro von Investor Ralf Dümmel ab, Spendig kam mit dem neuen Ideen aufgeschlossenen Marketing-Profi Nicolas Pothmann zusammen, dessen Familie das Papier-Unternehmen Julius Schulte Söhne gehört – Pothmann sitzt auch im Aufsichtsrat der Holding und macht zudem viel mit Immobilien. Das Duo hatte eine Vision: Nach dem Vorbild anderer Metropolen ein Café für Katzen-Liebhaber eröffnen, Spendig hätte seine schicken Kratzbäume verkauft, Pothmann das Ganze zum Franchise ausbauen können. Die Realität kam den beiden Männern dazwischen.

 Immer bereit zum Sprung: Katze Momo. Ein neues Zuhause hätte sie schon.

Immer bereit zum Sprung: Katze Momo. Ein neues Zuhause hätte sie schon.

Foto: Brigitte Pavetic

Spendig ist aus gesundheitlichen Gründen raus aus dem Café, und der 47-Jährige Pothmann, der die gesamte Verantwortung trägt für den gastronomischen Betrieb, ist kurz davor. Zum Ende Mai dieses Jahres läuft sein Mietvertrag aus, dann ist Schluss, aber Pothmann sagt: „Ich bereue nichts, ich fand das Projekt super, ich würde es auch immer wieder so machen, die Fangemeinde ist groß, aber am Ende rechnete sich das Café nicht für mich.“

 Da war noch alles schön: Lutz Spendig und seine Katzen im Catz Café.

Da war noch alles schön: Lutz Spendig und seine Katzen im Catz Café.

Foto: Anne Orthen (ort)

Denn in Katzen vernarrt zu sein, bedeute noch lange nicht, dass man auch viel verzehrt, während man mit Momo, Elvis, Sherlock, Holmes und Garfield schmust in dem Streichelzoo, in den Pothmann am Anfang rund 60.000 Euro steckte inklusive spezieller Lüftungsanlage. „Die Auflagen sind nicht ohne, wenn man so ein spezielles Café betreibt“, weiß auch der erfahrene Gastro-Berater Markus Eirund, der Pothmann zur Seite steht bei dessen vollkommen ungewöhnlichen Angebot: „Ich möchte das komplette Interieur am liebsten verschenken.

Natürlich kann ich alles Ende Mai herausreißen, aber der Gedanke tut mir echt in der Seele weg“, sagt Poothmann. „Am schönsten wäre es, der Nachfolger würde das Catz-Café auch als Gastronomie weiterführen, am allerliebsten mit den fünf Katzen, die aus Rumänien gerettet wurden. Das ist aber nicht die Voraussetzung.“ Die Miezen hätten jetzt schon gute Zuhause – teils bei ehemaligen Mitarbeitern, teils bei Stammkunden. Dafür sei gesorgt. Auch ein Geschwisterpärchen ist darunter, „die kommen in ein gemeinsames Zuhause“.

Froh sei er, den Menschen diese Welt eröffnet zu haben, in der es ja auch sehr um Emotionales gehe, meint Pothmann, der übrigens eine Katzenallergie hat. Gerne erinnert sich der Unternehmer auch an seinen Katzen-Schein, den er machen musste. „Das war vielleicht aufwändig, das glaubt man gar nicht.“ Einen recht kurzen Weg bietet Pothmann Interessierten an, die Möglichkeiten der Übernahme eruieren wollen. Die wenden sich direkt an den Gastro-Berater, alle Kontaktdaten sind unter www.eirund-consulting.de zu finden.

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