Erste Studierendensitzung in Düsseldorf Wenige Besucher bei der ersten Studierendensitzung

Düsseldorf · Mit der ersten studentischen Karnevalssitzung sollte der jecke Funken auch auf die Hochschulgemeinde übergehen. Doch das Interesse blieb überschaubar.

 Bei der studentischen Karnevalssitzung trat unter anderem die Band Alt Schuss auf.

Bei der studentischen Karnevalssitzung trat unter anderem die Band Alt Schuss auf.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Prinz Axel I. stutzte. „Sag mal, ist das ein Scherz?“, fragte der Regent des Narrenvolks, als er den Zettel mit den Namen derjenigen, die einen seiner Orden erhalten sollten, in Empfang genommen hatte. „Heißt der wirklich so, Daniel Danger?“ Eigentlich heißt er nicht Danger, sondern Daniel Schlipf, aber unter seinem Künstlernamen hat sich der 35-Jährige unter anderem als Moderator im WDR als „Mann für die ganz bekloppten Fälle“ einen Namen gemacht. Und so stand Danger auch als Moderator bei „Jeck op Campus“, der ersten studentischen Karnevalssitzung in Düsseldorf, auf der Bühne.

Und er machte als „Danger-Freak“ seinem Namen alle Ehre. Er sabbelte sich beinahe um „Kopf und Kragen“, so dass ihn Alex Kaschny als „Flugobjekt“ herausforderte. Kaschny, Leiter der spektakulären Tanzgruppe „Kammerkätzchen und Kammerdiener“, überzeugte Danger, eines der „Flugteile“ aus der Choreographie selbst auszuprobieren. „Ich habe lange nicht mehr so gezittert“, gestand Danger nach geglückter Landung unter dem johlenden Applaus der zugegeben wenigen angehenden Akademiker im Stahlwerk.

Man weiß nicht genau, warum sich nur knapp 100 Studierende der mehr als 50.000 an Düsseldorfer Hochschulen eingeschriebenen zur Premiere trauten. Lag es am altbackennen Begriff Sitzung, der der schwungvollen Party aus närrischen Traditionsgründen verpasst wurde? Lag es am Termin in der Klausurphase? „Wir werden das analysieren“, versprach Matthias Schulz vom Veranstalter Warsteiner. „Aber es war die erste Veranstaltung und wir wissen, dass man im Karneval manchmal einen langen Atem haben muss. Diejenigen, die gekommen sind, haben jedenfalls jede Menge Spaß.“

Recht hat Schulz, denn das Programm war musiklastig konzipiert und kam bei den Micky Mäusen, Seeleuten, Piloten, Balletttänzerinnen und dem einzigen Schlumpf gut an. Zwar verpufften zu Beginn die Gags von Comedian David Kebekus meist ohne Lacher, aber als die Karnevalsprofis der Prinzengarde Blau-Weiss die Bühne enterten, stieg ob der „guten Laune-Qualitäten“ von Blau-Weiss-Präsident Lothar Hörning und des Vizepräsidenten des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC), Stefan Kleinehr, die Stimmung hörbar. „Das CC spielte für den Veranstalter den Türöffner bei den Künstlern und Vereinen“, verrät CC-Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann. „Das Programm war klar auf junge Leute zugeschnitten, aber der Zuspruch ist übersichtlich. Vielleicht müssen wir ein Karnevalsseminar an den Hochschulen anbieten.“

Die, die da waren, bereuten ihr Kommen nicht, sorgten doch die heißen Rhythmen von Big Maggas, Alt Schuss, der Rhythmussportgruppe, den Mennekrathern und in der After-Show-Party von DJ Theo Fitsos für viel Bewegung vom heiteren Schunkeln bis zum etwas rabiateren Pogo. „Wir wollen die Studentensitzung etablieren“, so Schulz. „Wir hoffen, dass wir das Eis gebrochen haben.“

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