Karneval in Düsseldorf Landtagspräsident André Kuper empfängt 139 Tollitäten aus NRW

Düsseldorf · Statt Politik standen am Dienstag die Narren im Mittelpunkt des Landtags in Düsseldorf.

 Landtagspräsident André Kuper (3.v.l.) empfängt das Prinzenpaar Prinz Uwe I. und Venetia Sabrina I. (in rot) der KG Gemeinsam Jeck mit Gefolge.

Landtagspräsident André Kuper (3.v.l.) empfängt das Prinzenpaar Prinz Uwe I. und Venetia Sabrina I. (in rot) der KG Gemeinsam Jeck mit Gefolge.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Nie war das Prädikat „Narren-Hochburg“ für die Landeshauptstadt so richtig: 139 Prinzenpaare, Tollitäten, Venetien, Dreigestirne und anders titulierte jecke Blaublüter aus ganz NRW waren auf Einladung von Landtagspräsident André Kuper in den Bürgersaal des Landtags gekommen und feierten gemeinsam eine wahre „Ordensfeier“.

Aus Düsseldorf waren alleine acht karnevalistische „Blaublüter-Paare“ gekommen. „Für uns ist der närrische Landtag etwas ganz Besonderes. Man ist ja nur einmal im Leben Prinz und Venetia“, meinte die „Lieblichkeit“ Sabrina I. der inklusiven Karnevals-Gesellschaft (KG) Gemeinsam Jeck. Sie und ihr Prinz Uwe I. platzten beinahe vor Stolz, heißt ihre KG doch genauso wie das aktuelle Düsseldorfer Karnevalsmotto.

„Für mich ist das der Höhepunkt meiner karnevalistischen Karriere“, erklärte der Burggraf der KG Nordlichter, Oskar Tasch-Schott. „Ich bin schon seit vielen Jahren im Karneval unterwegs und kenne viele Karnevalisten. Für mich ist das ein Treffen mit Freunden.“ Doch der Burggraf wunderte sich etwas darüber, wer noch auf dem Foto mit dem Landtagspräsidenten stand. Es war der Landtagsabgeordnete Stephen Paul aus Herford. Eigentlich sollte doch Rainer Matheisen des Burggrafen Geleit sein. „Rainer hat mich mit Karneval angesteckt. Für mich war es eine Ehre, zusammen mit dem Burggrafen-Paar auf die Bühne zu dürfen. Ich bin jetzt ein bisschen im Karneval angekommen“, so Paul.

Für das Foto mit dem Landtagspräsidenten hatten viele Tollitäten weite Wege zurückgelegt. Beim Schlossgrafen-Paar aus Benrath standen wiederum zehn Kilometer auf der Uhr. „Für uns ist das ein Heimspiel“, gesteht Schlossgraf Sven. „Das genießen wir sehr. Die Erwartung ist aber hoch. Immerhin feiern wir im Landtag.“

Narren und Politiker hatten offensichtlich viel Spaß. Auch weil sich die Vielfalt und Offenheit des Landes NRW im Brauchtum widerspiegelt. So sind einige „Jungfrauen“ weder jung noch Frauen, „Bauern“ sind eigentlich Rechtsänwälte oder Bäcker, Venetien Polizistinnen und Politiker Lehrer, Handwerker oder IT-Fachleute. „Dass mal ein paar Narren mehr im Landtag sind, fällt gar nicht auf“, meinte der ehemalige NRW-Justizminister Thomas Kutschaty augenzwinkernd.

Vor der „Narrengold-Orgie“ im Bürgersaal hatte das Landtagspräsidium 15 Persönlichkeiten und eine Gruppe für ihr Engagement in der Brauchtumspflege geehrt. Darunter die Swining Funfares aus Düsseldorf.

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