Theater Jim Knopf trifft Jim Knopf

Düsseldorf · Sie sind bekannt wie J.K. Rowlings Harry Potter oder die Helden aus Astrid Lindgrens Abenteuergeschichten: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer. Mit seinen sonderbaren Figuren, Orten voller Fantasie und einer auffallenden Handlung, deren Spannung keine Grenzen kennt, erweist sich Michael Endes Kinderbuchklassiker als wahres Inszenierungswunder.

 Von und für Jim Knopf: Marionettenspieler Anton Bachleitner überreicht in der Komödie einen Blumenstrauß an Schauspielerin Julia Breier.

Von und für Jim Knopf: Marionettenspieler Anton Bachleitner überreicht in der Komödie einen Blumenstrauß an Schauspielerin Julia Breier.

Foto: Bretz

Ob Fernsehen, Puppentheater oder Musical: "Die Geschichte ist nicht totzukriegen", sagt Christian Berg, Macher des Musicals "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer", das in der Komödie erstmals aufgeführt wird. Während der Generalprobe bekommt seine Schauspielkollegin Julia Breier (Jim Knopf) hohen Besuch - und zwar von ihrem hölzernen Ebenbild, gespielt von Anton Bachleitner, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des Marionetten-Theaters.

Premiere feierte Bergs Musical im Jahr 1999. "Und seitdem stehe ich mindestens ein Mal im Jahr als König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte auf der Bühne." Das Herz schon als kleiner Junge an Frau Mahlzahn und die Lokomotive Emma verloren, war Julia Breier hingegen die Existenz ihrer neuen Rolle lange Zeit unbekannt. "Ich bin aus dem Kindesalter längst rausgewesen, als ich die Inszenierung der Augsburger Puppenkiste zum ersten Mal sah", gibt die 21-Jährige mit einem Lächeln zu. "Nicht viele meistern den Spagat zwischen Kinder- und Erwachsenentheater auf so beeindruckende Art und Weise", sagt der Puppenspieler zum Werk Endes. Und auch Märchenmacher Berg betont: "Das ist kein Kindermusical, was wir hier aufführen."

Nicht nur wegen seiner persönlichen Vorliebe für den 1960 erschienenen Roman habe die Aufnahme Jim Knopfs ins Repertoire des Marionetten-Theaters 2008 für Anton Bachleitner einen hohen Stellenwert. "Michael Ende und mich verbindet eine enge Beziehung. Der Fokus unseres Hauses liegt deshalb auf seinen Geschichten." Von "Momo" über "Der Wunschpunsch" bis hin zu "Die unendliche Geschichte" - Michael Ende ist fest im Bühnenprogramm verankert. Sogar mitgewirkt hat der renommierte Autor im Puppentheater. Bachleitner: "Bei der Uraufführung von ,Norbert Nackendick' war er als Sprecher aktiv." Auch der 48-jährige Musicalregisseur wurde einst von Ende geprägt; Mit 17 Jahren lauschte die Frohnatur seinem Vorbild bei einer Lesung. "Seitdem habe ich davon geträumt, Theater zu machen", erinnert sich Berg zurück.

Ob als Marionette oder reale Person, die beiden Theaterfreunde sind sich sicher: Jim Knopf werde die Illusionsbühnen dieser Welt nicht mehr verlassen. Das Musical feiert Freitag, 25. November, um 16 Uhr in der Komödie, Steinstraße 23, Premiere. Als Puppenspiel ist Jim Knopf noch diese Woche im Marionetten-Theater, Bilker Straße 7, zu sehen. Rieke Wiemann

(RP)
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