Stunksitzung Jecker Abend mit Kultstatus im Zakk

Düsseldorf · Fast wäre der Rechner explodiert: Kaum war am 11.11. der Vorverkauf für die Stunksitzung im Zakk eröffnet, da liefen bei den Organisatoren auch schon die Drähte heiß. "Binnen 48 Stunden waren sämtliche Sitzungen ausverkauft", sagt Geschäftsführerin Britta Franken. Der erste Tag sogar innerhalb von 30 Sekunden: "Das ist eindeutig Rekord."

Fast wäre der Rechner explodiert: Kaum war am 11.11. der Vorverkauf für die Stunksitzung im Zakk eröffnet, da liefen bei den Organisatoren auch schon die Drähte heiß. "Binnen 48 Stunden waren sämtliche Sitzungen ausverkauft", sagt Geschäftsführerin Britta Franken. Der erste Tag sogar innerhalb von 30 Sekunden: "Das ist eindeutig Rekord."

Kein Zweifel, die Stunksitzung im Zakk, vor rund 20 Jahren nach Kölner Vorbild aus der Taufe gehoben, hat längst Kultstatus. Und wie es sich bei einem echten Kult gehört, gibt es Devotionalien: T-Shirts mit dem Aufdruck des aktuellen Stunksitzungsprogramms. Das lautet: "Wer bützt mich, und wenn ja, wie viele?" Nun ja, das Motto ist lange nicht so originell wie die aktuelle Stunksitzung, denn die ist mal wieder ein richtiger Knaller. Man könnte sie glatt weiterempfehlen, wären nicht eben schon alle Sitzungen ausverkauft. Es bleiben aber oft ein paar Tickets an der Kasse liegen ...

Vor Vorstellungsbeginn bekam ein Gast übrigens eines der T-Shirts an den Kopf geschmissen: Er wusste die Antwort auf die Preisfrage des Abends und durfte das T-Shirt behalten. Die Stunksitzung ist erklärtermaßen unkonventionell: Man sitzt auf unbequemen Bänken, wer zuerst kommt, sitzt zuerst. Aber was soll's, es ist Karneval. Und der geht im Zakk schon ziemlich ab.

Das aktuelle Stück, von Martin Maier-Bode, Sabine Wiegand und Jens Neutag ersonnen, hat auf jeden Fall die kabarettistische Qualität eines Nockherberg, wenn auch mit weniger Mitteln, dafür umso spritziger und authentischer. Acht Mitglieder gehören zum Ensemble, und die bewältigen drei Stunden lang ein eminentes Problem: Die Kanzlerin ist futsch, abgetaucht in Düsseldorf, vermutlich, um eine der letzten schwarzen Hochburgen zu studieren. Denn eigentlich will sie die Sozis ja los werden. Grandios als "Zuchtmeisterin" Merkel erscheint Sabine Wiegand. Aber auch die lokale Prominenz bekommt ihr Fett weg: So mokiert sich "Frau Bohoven", dass sie als " Besserverdienende schamlos konfrontiert werde mit der Armut anderer". Um dann Richtung Kö-Bogen davon zu rauschen. OB Dirk Elbers wird mit "Dirk, der Düsselhamster" ein Song gewidmet: "Fühlt sich mächtig wie ein Zar im Mercedes SLK". Christine Zacharias

(RP)
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