Karneval Jecken-Karussell dreht sich: Der Nachwuchs will nach oben

Düsseldorf · Im Karneval findet derzeit ein Generationswechsel statt. Jüngere Jecken drängen nach vorn an die Spitzen der Gesellschaften, die älteren Narren feiern zwar noch mit, wollen aber keine Ämter mehr ausüben. Das auffallendste Beispiel sind die Spiesratze.

 Helau rufen kann er: Dennis Klusmeier (M.) mit Heinz Nunnendorf (l.) und Winfried Ketzer.

Helau rufen kann er: Dennis Klusmeier (M.) mit Heinz Nunnendorf (l.) und Winfried Ketzer.

Foto: esser

"Taxi Düsseldorf - Taxi Karneval" wird es künftig heißen. Denn Dennis Klusmeier (42), Chef der Taxigenossenschaft, wird als neuer Präsident gehandelt. Der bisherige Präsident Peter Weber (66) ist zurückgetreten. Weber, der auch Leiter des Karnevalsmuseums ist: "Ich war zwölf Jahre Präsident. Das reicht. Wir brauchen eine Neuausrichtung. Jüngere Leute haben neue Ideen. Nur so wird es im Karneval keinen Stillstand geben. Zudem beansprucht mich auch immer mehr meine Aufgabe als Leiter des Karnevalsmuseums. Die Zahl der Besucher im Haus des Karnevals an der Zollstraße wächst ständig, die Arbeit nimmt entsprechend zu." Viele in der Gesellschaft halten Taxichef Klusmeier für einen guten Kandidaten. Er ist seit Jahren Mitglied des Vereins, der sich im Baugewerbe gegründet hat. Am 15. Juli sind Vorstandswahlen.

Keine Überraschung für Insider war der Rücktritt von Udo Heinrich (50) als Präsident der Prinzengarde Blau-Weiss. Der Notar, der sieben Jahre an der Spitze stand, ist ebenfalls der Meinung: "Jetzt sollen es mal Jüngere machen. Der Karneval lebt auch davon, dass wir nicht an unseren Pöstchen kleben, sondern auch der nächsten Generation eine Chance geben, im Karneval kreativ zu sein. Ich selbst will mich künftig mehr um meine Frau und meine beiden Töchter kümmern. So ein Präsidentenamt kostet viel Freizeit." Neben Ex-Prinz Michael Schweers (51) sind zwei jüngere Männer als Nachfolger im Gespräch: Ex-Prinz Simon Lindecke (36) und Thomas Adam (41). Im Oktober werden die Blau-Weissen wählen.

Generationswechsel auch bei der Gesellschaft "Närrisch Welthus". Robbi Stürtzer, vor 40 Jahren selbst der jüngste Karnevalspräsident, tritt nach der Session zurück, will aber noch aktiv bei der Schlossgarde weitermachen. Ein Jüngerer soll ihn ersetzen. Nicht unbedingt ein Generationswechsel, aber doch neue Weichenstellung hat es bereits bei der Prinzengarde Rot-Weiss gegeben. Vorgänger Michael Kux war zurückgetreten. Die Garde hat zu seinem Nachfolger Ex-Prinz Dirk Kemmer gewählt. Schon Anfang des Jahres hat Elisabeth Eberhardt, langjährige Präsidentin der "Närrischen Marktfrauen" ihr Amt aufgegeben.

(wber)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort