Gemeinsam mit der Kindervenetia Stephanie Bousch (10) steht Rimo Otsuka dann auf den jecken Bühnen der Stadt. Die beiden werden am Sonntag, 10. November, in Lohausen gekürt und sind dann die Nachfolger von Bennet Joußen und Melissa Heinen. Die Wahl des japanischen Schülers fiel gestern auf große Resonanz. Ellen Schlepphorst, innerhalb des Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) für die Nachwuchs-Karnevalisten verantwortlich, findet das "richtig klasse und wunderbar". Die Japaner gehören doch zu Düsseldorf dazu." Und genau das war auch die Motivation für Pepe Therkatz. "Seit 50 Jahren prägen die Japaner auch Düsseldorf." Vor allem das Düsseldorf-Jubiläum in diesem Jahr war sie für sie weiterer Anreiz, eine "japanische Hälfte" für ihr Kinderprinzenpaar zu finden. Schließlich leben mehr als 6500 Japaner in Düsseldorf. Den Kontakt zu Rimo Otsuka hat sie über die Japanische Internationale Schule geknüpft. "Selbst das war schon ein besonderes Erlebnis", erinnert sie sich an die Gespräche mit Hiromitsu Kuroki, dem Direktor der Schule. Nicht nur, dass sie immer ihre Visitenkarte parat halten musste: "Auch alle Gespräche gingen nur über einen Dolmetscher. Und die Einladung zur Kürung der beiden muss ich auch zweisprachig schreiben." Rimo ist in Kaiserswerth geboren — genauso übrigens wie seine Venetia — lebt mittlerweile aber in Meerbusch. Er spricht Deutsch und Japanisch, seine Mutter ist Japanerin, der Vater Deutscher.

Insgesamt acht Karnevalsgesellschaften stellen Kinderprinzenpaare: die Kinderbürgerwehr, die Niederkasseler Tonnengarde, die Prinzengarde Rot-Weiß, Till's Freunde, die Unterrather Funken Blau-Gelb, die Närrischen Lohauser und die Närrischen Schmetterlinge. Bei denen ist ein deutsch-türkisches Kinderprinzenpaar schon fast Tradition: Prinz Niklas und Venetia Sedef "regierten" in der letzten Session, ihre Nachfolger sind Patrick und Alyin. Bei den "großen" Paaren ragte vor einem Jahr das Volmerswerther polnisch-karibische Prinzenpaar Prinz Krzysztof und Venetia Mildred heraus. Dass eine Japanerin Venetia werden könnte — das hatte CC-Chef Josef Hinkel schon direkt nach seinem Amtsantritt nicht ausgeschlossen. Anke Kronemeyer