Verdienstauszeichnung Japan ehrte Düsseldorfer Professorin Mae

Düsseldorf · Auch für den Generalkonsul von Japan, Ryuta Mizuuchi, war das ein besonderer Anlass, daran ließ er keinen Zweifel. Er überreichte in seiner Residenz in Erkrath an Michiko Mae, die Gründerin des Instituts für Modernes Japan an der Heinrich-Heine-Universität, die Verdienstauszeichnung des japanischen Außenministers.

 Der japanische Generalkonsul Ryuta Mizuuchi mit Michiko Mae und NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (r.).

Der japanische Generalkonsul Ryuta Mizuuchi mit Michiko Mae und NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (r.).

Foto: Hans-jürgen bauer

Diese besondere Ehre wird jedes Jahr weltweit Personen und Gruppen zuteil, die durch außergewöhnliche Leistungen in den internationalen Beziehungen zwischen Japan und anderen Ländern brillieren. "Berufsdiplomaten, einschließlich mir und meinen Vorgängern, kommen und gehen. Aber Frau Professor Mae geht nicht. Sie vertritt stets das Interesse unseres Landes und steht für den Intellekt, was Japan betrifft", so Mizuuchi.

Kaum ein Name in Düsseldorf und auch sicher weit darüber hinaus ist wohl so eng mit den deutsch-japanischen Beziehungen verknüpft wie der von Michiko Mae. Seit mehr als 30 Jahren lebt die Professorin für Japanologie in Deutschland, und wie ein roter Faden zieht sich ihr Engagement für den deutsch-japanischen Austausch auf kultureller, aber auch wissenschaftlicher Ebene durch ihre Arbeit. So war sie an der Heine-Universität maßgeblich am Aufbau und der Entwicklung der Japanologie vom Nebenfach zum Japan-Institut beteiligt, hat auch Kooperationen mit japanischen Universitäten geschlossen. Die Instituts-Leiterin leistet eine beeindruckende wissenschaftliche Arbeit in den Bereichen Transkulturalitäts- und Genderforschung, hatte zuletzt das Buch "Japanische Populärkultur und Gender: Ein Studienbuch" herausgegeben, das sich unter anderem mit Geschlechterrollen in Mangas und Animes beschäftigt.

Mae erinnerte in ihrer bewegenden Dankesrede an ihre Anfänge: "Als ich 1993 nach Düsseldorf berufen wurde, war unsere Japanologie ein kleines Nebenfach im Magisterstudiengang an der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität." Innerhalb der Universität, aber auch in der Stadt und der Region lernte sie Persönlichkeiten und Einrichtungen kennen, die für die Entwicklung der deutsch-japanischen Beziehungen wichtig waren und sind. Ausgesuchte Weggefährten halfen ihr, an der Heine-Uni das Japan-Institut aufzubauen. "In den heutigen, schwieriger werdenden politischen Verhältnissen in unserer Welt sind starke deutsch-japanische Beziehungen wichtiger denn je", sagte Mae. Kenntnisreich blickte sie zurück auf die Historie, den Zweiten Weltkrieg und die noch nicht weit zurückliegende Katastrophe in Fukushima. Hightech und Kunst waren in ihrer Dankesrede ebenso Themen wie der "Japan-Tag".

Düsseldorf sei eine sehr weltoffene Stadt, die Menschen seien freundlich, fröhlich und kommunikativ, sagte Mae am Rande der Veranstaltung. "Den besonderen Unterschied merkt man erst, wenn man mal woanders ist." Brigitte Pavetic

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort