Tanze Deinen Namen Herr Riesling kann wunderbar über die Bühne schweben

Düsseldorf · Manchmal lassen sich Dinge mit Gestik und Mimik noch schöner ausdrücken als mit Worten. Erst recht, wenn das so ein vielseitiger Künstler wie Klaus Loch vorführt. Seinen eigenen Namen spontan zu tanzen, das ist für ihn kein Problem, sondern eine kreative Herausforderung.

 K wie komisch: "Komisch sein ist ein Talent, mit dem man geboren wird. Dann kommt es darauf an, was man daraus macht."

K wie komisch: "Komisch sein ist ein Talent, mit dem man geboren wird. Dann kommt es darauf an, was man daraus macht."

Foto: A. Bretz

In unserer Reihe verrät er mit Tanzposen einiges über seine Arbeit als Clown. Im Moment steht Klaus Loch als "Herr Riesling" im Apollo Varieté auf der Bühne und moderiert zusammen mit seiner Berliner Kollegin Chantall die rasante Show "Berlin, wie hast du dir verändert".

 L wie leise: "Ich mag lieber leise als laute Comedy, über die das Publikum dann nachdenken kann."

L wie leise: "Ich mag lieber leise als laute Comedy, über die das Publikum dann nachdenken kann."

Foto: Bretz Andreas

Und hier beginnt schon die Besonderheit seiner Moderation: Während Chantall frech und witzig und ohne Unterlass plappert, kommt Herr Riesling ganz ohne Worte aus. Nur ein immer wieder verzweifelt gehauchtes "Hilfe" bekommt der Zuschauer zu hören - dafür aber umso mehr zu sehen. Denn Loch ist ein Pantomime, der Illusionen perfekt verkauft, ein Künstler, der dem Publikum etwa vermittelt, dass er an einem Luftballon über die Bühne schweben kann.

 A wie anstrengend: "Meine Auftritt werden immer weniger anstrengend. Ich habe gelernt, mit meiner Energie zu haushalten."

A wie anstrengend: "Meine Auftritt werden immer weniger anstrengend. Ich habe gelernt, mit meiner Energie zu haushalten."

Foto: Bretz Andreas

"Die Düsseldorfer gehen immer richtig gut mit, und wenn ich es schaffe, dass sie fröhlich das Apollo verlassen, für eine Zeit ihre Probleme vergessen konnten, dann ist das ein sehr befriedigender Moment für mich", sagt Loch über sich und seine Kunstfertigkeit.

 U wie Unterhaltung: "Menschen zu unterhalten, ist mein Ziel. Das schönste Kompliment sind offene und fröhliche Gesichter."

U wie Unterhaltung: "Menschen zu unterhalten, ist mein Ziel. Das schönste Kompliment sind offene und fröhliche Gesichter."

Foto: Bretz Andreas

Er selbst bezeichnet sich als Clown. Eine Ausbildung dazu hat der 58-Jährige, der seit 25 Jahren in Berlin lebt, aber nicht gemacht. "Als Clown wird man geboren", sagt er mit Inbrunst und verrät, dass er schon immer gerne Faxen machte. In vielen Bereichen, auf Straßen und Bühnen hat er immer wieder geprobt und immer wieder neue Dinge ausprobiert. Clowning ist aber eine ernste Angelegenheit, wie er betont. "Für ein gutes Timing kommt es auf Sekunden an."

 S wie Schweben: "An guten Tagen habe ich das Gefühl, aus dem Theater zu schweben, so viel Energie bringt mir manchmal das Publikum."

S wie Schweben: "An guten Tagen habe ich das Gefühl, aus dem Theater zu schweben, so viel Energie bringt mir manchmal das Publikum."

Foto: Bretz Andreas

Und wenn das Timing nicht hinhaut, der Gag nicht zündet, versucht er, zu kämpfen, um doch noch das Publikum zu fesseln. "Wer auf die Fresse fällt, muss halt schnell wieder aufstehen", sagt Loch klar und deutlich, und dass er sich keinen anderen Beruf vorstellen könne. "Ich würde wieder Clown werden, ich kann ja auch nichts anderes." Wer Klaus Loch erleben will, hat dazu noch bis Sonntag Gelegenheit. Dann verabschiedet sich das Apollo in die Sommerpause, bevor am 10. August die Show "Jubilé à Paris" startet.

(RP)
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