Kabarett Herbert Knebels Affentheater im Schumann-Saal

Düsseldorf · Die besten Jahre sind vorbei, das weiß Herbert Knebel genau. Ins gefürchtete Altenheim "St. Franziskus" bekommen den jung gebliebenen Kassengestellträger und seine "Affentheater"-Kollegen Ernst, Ozzy und "Trainer" allerdings keine zehn Pferde.

Die besten Jahre sind vorbei, das weiß Herbert Knebel genau. Ins gefürchtete Altenheim "St. Franziskus" bekommen den jung gebliebenen Kassengestellträger und seine "Affentheater"-Kollegen Ernst, Ozzy und "Trainer" allerdings keine zehn Pferde.

Im Robert-Schumann-Saal machten die Kabarettisten dies mit skurrilen Anekdoten aus Knebels Ehe-Alltag, Geschichten aus wilden Jugendjahren und Covern von Rock-Nummern ihrer alten Helden klar. Deep Purple, Bob Dylan, Steppenwolf - alles auf Deutsch und natürlich in tiefstem Ruhr-Dialekt.

Von verschiedenen Nahtoderfahrungen, Knebels Frau "Guste" im Schwimmbad oder indischen Restaurants führt das Programm zu ernsteren Themen wie Umweltschutz ("Was die ganzen Windräder für einen Strom fressen müssen. Und wer braucht schon Wind?") bis zu kollektivem Atemtraining auf der Bühne. Zum krönenden Abschluss zwängt sich Knebel (alias Uwe Lyko) noch einmal in seinen "Konfirmationsanzug" - ein weiß-goldenes Elvis-Kostüm - und gibt ein "Suspicious Minds" zum Besten, das bei aller Lustigkeit musikalisch dem Original trotzdem gerecht wird.

Denn das, was die vier alternden Herren dem Düsseldorfer Publikum liefern, ist eben nicht nur Comedy mit vielen schwarzhumorigen Noten, sondern auch Rockmusik auf hohem Niveau. Auch, wenn man es dem Schlagzeuger "Trainer" (der seine Brille nach eigenen Angaben "aus optischen Gründen" trägt), dem hosenträgerbewehrten Bassisten Ernst und dem Gitarristen und Blümchenhemd-Enthusiasten Ozzy nicht sofort ansieht.

(bur)
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